
Wer hat schon genügend Klasseskitouren vor der Haustüre? Um die stundenlangen Anreisen oder die leider verbreiteten Staus bei der Fahrt ins Gebirge zu vermeiden, bietet es sich an, einige Tage ein strategisch günstiges Quartier in einem Tourengebiet zu buchen. Die Suche nach dem perfekten Skitourenausgangspunkt gestaltet sich aber mitunter ziemlich schwierig. Die Infrastruktur ist nämlich leider nicht auf Skitourengeher ausgerichtet und daher stößt man bei der Suche in erster Linie auf klassische Skihütten im Pistengebiet.
Ich möchte im Folgenden daher einige ausführlich getestete Skitourenhütten, Gasthöfe, Bergbauernhöfe oder Zimmervermieter vorstellen, von denen aus sich mindestens 2–3 interessante Skitouren unternehmen lassen.
Skitourenstützpunkte in den Bayerischen Alpen
Die bayerischen Alpen sind mit Ausnahme der Allgäuer Hochalpen und der Berchtesgadener Alpen verkehrsmäßig so gut erschlossen, dass praktisch alle Skitouren ohne Probleme vom Tal aus unternommen werden können. Klassische Schutzhütten, die sich als Skitourenstützpunkt eignen, gibt es daher nicht viele. Allerdings lohnt es sich für alle, die weiter von den Alpen entfernt wohnen, mehrere Tage im Gebiet zu verbringen, und dafür ist dann natürlich eine günstig gelegene Unterkunft nötig. Die meisten Skitouren eignen sich für den Hochwinter – also in der Zeit von Dezember bis März. Frühjahrsskitouren gibt es in Bayern hauptsächlich in den Berchtesgadener Alpen und in den südlichen Allgäuer Alpen.
Skitourenstützpunkte in den österreichischen Alpen
Zwischen Wien und Vorarlberg erstrecken sich die österreichischen Alpen über ein sehr großes Areal und bieten Skitourenmöglichkeiten in allen Schwierigkeiten und Höhenlagen an. Dementsprechend vielfältig ist auch das Angebot an Unterkunftsmöglichkeiten, die speziell für Skibergsteiger interessant sind. Die nachfolgend vorgestellten Quartiere sind daher nur eine sehr kleine Auswahl, die wir allerdings alle bereits selbst getestet haben.
Skitourenstützpunkte in Südtirol und Italien
Südtirol ist für mich eines der liebsten Skitourenziele für einen längeren Aufenthalt. Zum einen hält sich von Rosenheim die Fahrzeit in Grenzen. Selbst die entlegensten Täler sind in 3–4 Stunden Fahrzeit erreichbar. Zum anderen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz der Beliebtheit der Region vielerorts immer noch günstig. Hinzu kommt die hervorragende Küche. Was aber für Skibergsteiger am wichtigsten ist, sind die begeisternden Skitourenmöglichkeiten. Die Dolomiten sind ja landschaftlich ohnehin einzigartig, aber auch die anderen Regionen haben viel zu bieten. Das Ahrntal zum Beispiel mit seinen großzügigen Skihochtouren oder der Obervinschgau mit dem häufig guten Wetter und besten Firnbedingungen in Sichtweite von König Ortler. Südtirol ist so nah und gut, dass ich aus den übrigen Regionen Italiens kaum Tipps anzubieten habe – obwohl es auch viele gute Skitourenziele gäbe. Allerdings liegen meine Erfahrungen dort oft schon so lange zurück, dass fraglich ist, wie zeitgemäß die Informationen noch wären.
Stützpunkte in den Schweizer Alpen
Die Schweiz steht ja fast synonym für grandiose Berglandschaften. Ebenso grandios ist das Hüttennetz des SAC, das sich – anders als die meisten Hütten der restlichen Alpenvereine – in erster Linie an den Bedürfnissen der Bergsteiger orientiert. Skitouren in der Schweiz sind bezüglich Übernachtungen daher oft deutlich weniger kompliziert und spontaner planbar als in den Ostalpen. Hier gilt das Gleiche, was ich über Italien geschrieben habe. Meine Erfahrungen mit Schweizer Hütten liegen großteils in bereits recht ferner Vergangenheit (als noch keine Kinder die Urlaubsplanung beeinflussten), weshalb ich an dieser Stelle nur wenige, etwas aktuellere Infos präsentieren kann.