Johannishütte (2121 m)
Beliebter Ausgangspunkt auf der Südseite des Großvenedigers
Die Johannishütte liegt im Dorfertal einem Seitental des Virgentals. Durch ihre vergleichsweise niedrige Ausgangshöhe ist der Anstieg zum Großvenediger von hier aus zwar etwas länger als von der Kürsingerhütte, dafür aber skifahrerisch deutlich lohnender. Zudem ist der Hüttenzustieg mit gut 2 Stunden relativ bequem. Daneben gibt es noch einige weitere lohnende (und deutlich weniger begangene) Skitouren, die den Aufenthalt hier auch für mehrere Tage lohnenswert machen.
Das Quartier
Die Alpenvereinshütte befindet sich in einer kleinen Senke auf 2121 Metern Meereshöhe am Zusammenfluss von Dorferbach und Zettalunitzbach. Sie wurde bereits 1857 erbaut und 1870 vom Deutschen Alpenverein übernommen. Zu jener Zeit übernahm sie die Sektion Prag, seit 1993 gehört sie der Sektion Oberland. Im Jahr 1999 wurde die Hütte generalsaniert und deutlich erweitert, so dass sie jetzt einen komfortablen, aber noch nicht allzu pompösen Stützpunkt für etwa 50 Personen bietet. Die Bewirtschaftung durch die Familie Unterwurzacher haben wir als ausgezeichnet erlebt - sehr freundlich und mit guter Küche.
Anfahrt
Mit dem Auto fährt man auf der Felbertauernstraße nach Matrei in Osttirol. Hier zweigt nach Westen das Virgental ab, dem man bis Hinterbichl folgt. Nun der Beschilderung folgend noch ein Stück taleinwärts, dann rechts auf schmaler Bergstraße hinauf zum Parkplatz am Eingang des Dorfertales (ca. 1500 m). Mit ÖPNV kann man von Matrei mit dem Bus Nr. 4412 bis Hinterbichl fahren, allerdings sind die Verbindungen am Wochenende sehr rar.
Zustieg:
Im Sommer fährt ein Hüttentaxi von Hinterbichl bis zur Johannishütte. Im Winter folgt man der Fahrstraße vom Parkplatz in 2 - 3 Stunden zur Hütte. Besonders die erste Hälfte quert zahlreiche Lawinenstriche. Sofern diese noch nicht entladen sind besteht im Hüttenzustieg vor allem bei Erwärmung und/oder Neuschnee abschnittsweise Lawinengefahr.
Das Tourengebiet
Der beherrschende Berg dieses Tourengebiets ist natürlich der Großvenediger (3666 m). Fast alle Skitourengeher, die hier übernachten, haben seinen Gipfel als erstes Ziel. Die Tour dorthin führt über das Defreggerhaus (2962 m, wo zur Hauptsaison auch übernachtet werden kann, allerdings hört man von der Bewirtschaftung im Winter darüber wenig Gutes) und über das Innere Mullwitzkees. Für die Abfahrt gibt es einige Abfahrten direkt hinab ins Dorfertal und zurück zur Hütte, die bei guten Bedingungen geniale Hänge bieten. Weitere Ziele bieten die Trabanten des Venedigers wie Hoher Zaun (3467 m), Schwarze Wand (3511 m) oder Rainer Horn (3560 m). Gipfelsammler können diese mit etwas Zusatzaufwand am Venedigertag noch mitnehmen, ansonsten verläuft der Anstieg dorthin bis zum Defreggerhaus identisch. Interessanter sind die Kristallwand (3329 m) oder der vorgelagerte der Punkt 3211 m beim Frosnitztörl, die Weißwand (3300 m), sowie Zopetspitze (3198 m) und Kreuzspitze (3164 m). Auf der gegenüberliegenden Talseite können über den Südhang Richtung Türmljoch der Südliche Happ (3304 m), der Große Happ (3350 m) und sogar der Große Geiger (3360 m) bestiegen werden.
Kontakt
Hüttenwirte: Margit und Leonhard Unterwurzacher
Hinterbichl 19b
A-9974 Prägraten am Großvenediger
Telefon: 0043-4877-5150
Öffnungszeiten: März und April, Juni bis September
Homepage: www.johannis-huette.at