Georgien - Ushguli (Kaukasus)

21. 03. 2019 | Tourenverhältnisse Georgien
von Konrad Kalisch

Wechselhafte Schneeverhältnisse bei etwas diffiziler Lawinenlage in Svanetien

Jetzt sind wir am dritten Ziel unserer Reise angekommen: in Mestia, Swanetien. Das liegt inmitten des Hauptkammes des Kaukasus und bietet somit einige der höchsten Gipfel Georgiens (wie Ushba und Shkara) und fantastisches Terrain. Um unsere erste Skitour zu erreichen, sind wir mit dem Jeep von Mestia aus nach Ushguli gefahren, das höchstgelegenste Dorf Europas. 

Der Schnee reicht heuer zu dieser Jahreszeit südseitig bis auf 2000 m und nordseitig bis auf 1600-1800 m runter. Wir sind früh morgens gestartet und das Tal lag noch im Schatten. Deshalb war die Schneeoberfläche noch fest gefroren. Im Aufstieg hatten wir einen gigantischen Blick auf den Ushba und Shkara. Und weit entfernt konnten wir sogar den Elbrus sehen. Doch nicht nur das. Wir sind auch an einer Lawine vorbeigekommen, die ca 3-4 Tage alt war. Sie ist an einem Nord-West Hang abgegangen und hat eine zweite mitgerissen. Wir haben den alten Kegel rechts von uns gelassen und sind über einen Nordhang weiter aufgestiegen, wo der Schnee immer besser und pulvriger geworden ist. Nachdem wir die Lawinenlage ungefähr auf einen 3er engeschätzt haben (Lawinenlagebericht gibt es hier nicht), verhielten wir uns defensiv und haben für unseren Aufstieg und die Abfahrt nur Hänge unter 35 Grad gewählt. 

Wir sind bis auf 3200 m aufgestiegen und hatten in den ersten 300 Höhenmetern eine super Abfahrt mit tiefem und leichtem Pulverschnee. Unten hinaus war der Harschdeckel leider noch nicht von der Sonne aufgeweicht und der Rest war eher ein Runterkommen als Genuss. 

Doch trotzdem ist es definitiv eine geniale Skitour in beeindruckender Umgebung gewesen.