Schneeverhältnisse Saison 2022/2023
Alpenweit gesehen handelte es sich um einen extrem schneearmen Winter. Zwar hat es in der zweiten Septemberhälfte schon mehrmals in hohen Lagen geschneit, einige Male auch bis unter 2000 m - danach tat sich aber den ganzen Frühherbst erstmal garnichts mehr. Im November hat es dann mehrmals mäßige Schneefälle gegeben, zum Monatsende hin sogar bis in die Täler, so dass erste Skitouren Ende November/Anfang Dezember sogar in den Bayerischen Alpen möglich waren. Bis kurz vor Weihnachten waren die Bedingungen dann sogar recht ungewöhnlich gut für die Jahreszeit - das sollte es dann aber für längere Zeit gewesen sein.
Ein ausgeprägtes Weihnachtstauwetter mit extrem warmen Temperaturen und Regen bis deutlich über 2000 m sorgte zuerst für eine starke Abnahme der Schneemengen und viel Wind und anschließende Trockenphasen brachten ein massives Altschneeproblem in den höheren Lagen. Überschaubar ergiebige Schneefälle im Februar brachten dann immer wieder vorübergehend brauchbare bis gute Tourenbedingungen, meist aber nur inneralpin und in höheren Lagen. Besonders schneearm war die Alpensüdseite.
So ging es auch im März weiter und wir schleppten uns von Schneefall zu Schneefall. Wer das Glück hatte flexibel zu sein konnte manchmal wochentags am ersten oder zweiten Tag nach Neuschnee einen tollen Tag erwischen, wie wir zum Beispiel einmal am Fünfmandling in den Kitzbüheler Alpen. Aber in den Voralpen war der Spätwinter extrem dünn gesäht mit Skitourentagen. Den Großen Traithen zum Beispiel konnte ich Mitte April nach einem etwas ergiebigeren Schneefall bei gerade noch akzeptablen Bedingungen gehen - und vermutlich war es noch mit der beste Tag in der ganzen Saison für diese Tour.
So war die Saison für mich dann so früh beendet wie noch nie, seit ich Skitouren mache, und das obwohl ab Mitte April der Winter dann doch noch ins Hochgebirge eingezogen ist und dort die ergiebigsten Schneemengen des Winters fielen. Mir war aber nach dem äußerst schlechten Spätwinter die Lust auf Skitouren zu schnell vergangen und ich konzentrierte mich früh aufs Klettern. Zum anderen war das Wetter fast den gesamten April und auch noch in der ersten Maihälfte anhaltend schlecht und die Lawinengefahr oft groß oder erheblich, was mir mehrmals Skitourenpläne vereitelte.