Gelipfeiler

Bewertung Ernsthaftigkeit
6 E2   Infos
Kletterzeit Kletterlänge
2 - 3 h 220 m
Wandhöhe Exposition
200 m O
Beliebtheit
3

Routencharakter

Schöne alpine Kantenkletterei. Der Fels ist insgesamt gut, in einigen leichteren Passagen ist es aber teils grasig und es ist nicht immer alles fest. Es wird daher noch einige Begehungen und gelegentliches Ausputzen brauchen, bis sich auch verwöhntere Kletterer wohl fühlen werden.

Schwierigkeit

6+ (eine Seillänge), ansonsten konstant 5 bis 6-

Absicherung

Gut mit Bohrhaken abgesichert, teils aber weitere Abstände, besonders am Anfang entlang der Route "Herbstwedda" und in der letzten Seillänge, wo ein guter Riss mit Cams abgesichert werden kann.

Empfohlene Ausrüstung

Cam 0.75 + 1.0, evtl. ein Satz Stopper.

Erstbegeher

Markus Stadler, Ludwig Brandner 2002. Die Route wurde im Gedenken an Geli Grätzlmeier geklettert, die in Sichtweite der Route an der Nordseite der Ackerlspitze am 24.08.2001 verunglückte. Die Tour wurde ohne Zwischenhaken, nur mit zwei Normalhaken als Standhaken erstbegangen, zum Abseilen wurde anschließend an den Standplätzen jeweils ein Bolt gesetzt.

Nachdem 2019 auf teils ähnlicher Linie die Route Herbstwedda eingebohrt wurde, entschloss ich mich, die Tour zu sanieren, bzw. einzubohren. Am 4.9.2020 begutachteten Steffi Feistl, Nicole Eckert und ich erst die Herbstwedda und überlegten dann, wie wird den Gelipfeiler so einbohren könnten, dass wir die Originallinie möglichst erhalten, aber der Herbstwedda nicht in die Quere kommen.

Die 1. SL blieb unverändert. Man steigt jetzt besser über die in diesem Abschnitt lohnendere Route Herbstwedda ein, die auf der zweiten Hälfte der 1. SL und auf den ersten Metern der 2. SL deckungsgleich verläuft. In der 3. SL wurden bei der Erstbegehung im Vorstieg die schönen aber schwierigeren Platten daneben in den Schrofen umgangen, eingebohrt wurde jetzt die direkte Linie des Nachsteigers. Die letzte Seillänge wurde ebenfalls etwas verändert, um Herbstwedda auszuweichen. Der vorletzte Stand wurde 10 m nach unten versetzt. Die 6. SL startet von dort jetzt im linken Riss und führt dann hinauf an den Wulst an der Kante, wo die Originallinie wieder einmündet. Ab dem vorletzten Haken verlaufen beide Routen gemeinsam bis zum Ende.

Zustieg

Von der Griesneralm auf dem Weg in Richtung Fritz-Pflaum-Hütte durchs Griesener Kar bis in eine Höhe von ca. 1450 m - dort wo das Kar flacher wird. Weglos nach rechts über Geröll zum Einstieg (im Frühsommer meist Schneefeld). Von der Griesneralm ca. 1 h.

Einstieg

Der Originaleinstieg verläuft entlang der markanten Rampe. Jetzt steigt man besser über "Herbstwedda" (Namensschild am 1. Bolt) ein, die nach 15 m ebenfalls auf die Rampe trifft.

Routenverlauf

Die Ostwand der Hinteren Goinger Halt bricht auf den untersten 200 m mit einer kompakten, senkrechten, zum Teil überhängenden Wand in das grosse Schotterfeld im Griesener Kar ab. Rechts wird diese Wand von einer markanten Pfeilerkante begrenzt.
2019 wurde an dem Pfeiler die Route Herbstwedda erschlossen. Beide Routen verlaufen am Anfang und auf den letzten Metern gemeinsam, ansonsten kommen sie mehrmals nahe zusammen, so dass man zwischen den Routen wechseln könnte.

Abstieg

Mit Doppelseil über die Route abseilen. Mit einem neuen 60-m-Doppelseil (vermutlich war es eher 63 m lang), konnten wir jeweils 2 SL zusammenfassen und sind immer mit Seildehnung gerade so zum Stand gekommen.Wessen Seil 1-2 m kürzer ist, der wird wohl 6x abseilen müssen.

Der Ausstieg auf den Pfeilerkopf (IV) lohnt sich nicht wenn man nur die Route klettern möchte. Es ist allerdings auch ein Weiterweg zu der grossen Terrasse in der Ostwand und über eine Ostwandroute auf die Hintere Goinger Halt vorstellbar, dann wird's aber ein (sehr) langer Tag. Der Übergang zur Terrasse führt vom Pfeilerkopf über einen brüchigen, latschenbewachsenen Grat (anfangs ca. III)

Übernachtung oder Einkehr

Fritz-Pflaum-Hütte

Informationsquelle

Kletterführer Wilder Kaiser

Fotos aus der Route