Kletterrouten Berchtesgaden - Reiteralm » Großes Mühlsturzhorn » Südwand
Direkte Südkante
Bewertung | Ernsthaftigkeit |
---|---|
6+ /A0 | E3 |
Kletterzeit | Kletterlänge |
---|---|
4-6 h | 335 m |
Wandhöhe | Exposition |
---|---|
250 m | S |
Beliebtheit |
---|
4 |
Routencharakter
Super Alpinkletterroute mit abwechslungsreichen Kletterstellen in sehr kompaktem Fels durch eine eindrucksvolle Wand. Endet allerdings am Ende des geschlossenen Wandteils im Nirgendwo - der Weiterweg zum Gipfel mit folgendem Abstieg wäre eine Unternehmung für sich und wird fast nie unternommen.
Schwierigkeit
6+/A0 oder 8-, eine Passage A0 (kann daneben im Körperriss frei geklettert werden, dann 8-), sonst sehr anhaltend 6 bis 6+, nur am Ende leichter.
Absicherung
Mit gebohrten Ständen und recht vielen Normalhaken bereits ganz passabel abgesichert. Zusätzliche Absicherung mit Keilen und Cams erforderlich, die sich aber meist gut anbringen lassen.
Empfohlene Ausrüstung
15 Expressschlingen, Stopper, Cams 0,5-3, evtl. Gr. 0,75 + Gr. 1 doppelt
Erstbegeher
Toni Kurz, Anderl Hinterstoisser 1936
Hinweise
Diese Route ist eine der berühmten "Pausetouren" - trotzdem hält sich der Andrang in Grenzen.
Zustieg
Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Hintersee am Nationalparkeingang im Klausbachtal. Am besten mit dem Radl auf der asphaltierten Straße - nur zwischendurch etwas steiler ansteigend - die vier Kilometer bis zum Beginn des Schaflsteigs kurz hinter der Engert-Diensthütte. Nun folgt man dem schmalen, steilen Wanderweg hinauf bis 100 m vor die Felswand. Hier Rucksackdepot (1700 m, ca. 2 h mit Bike).
Einstieg
Vom Rucksackdepot quert man über Grasschrofen unter der Südwand nach rechts bis an die Südkante. Der Einstieg befindet sich unter dem markanten Dach in der linken der beiden Verschneidungen ca. 10 m links einer Gedenktafel.
Abstieg
Vom letzten Standplatz klettert man nach Westen (orogr. rechts!) kurz hinab in eine Rinne, überschreitet die nächste Rippe nach Westen und klettert nochmal 10 m in die nächste Rinne hinab zum ersten Abseilhaken. Hier 20 m abseilen und über geröllbedeckte Schrofen nach Süden absteigen bis zum Abbruch. Hier befindet sich links der nächste Abseilhaken. 35 m abseilen und nach Westen die Rampe 20m aufwärts steigen zum Wandbuch. Von dort nach Westen abklettern in eine Rinne (schuttig, Stelle 2), wo sich kurz vor deren Abbruch auf der rechten Seite der nächste Abseilhaken befindet. Nun 3x ca. 40 m abseilen bis zum Schrofenvorbau und auf diesem noch leicht abklettern zum Wandfuß und noch kurz absteigen zum Rucksackdepot. Zeitbedarf vom Ausstieg ca. 1 - 1,5 h. Routine beim Abklettern im ausgesetzten Schrofengelände sollte vorhanden sein.
Der Weiterweg zum Gipfel führt durch die Rinne links des Ausstiegsstands hinauf zum Grat und rechts davon zum höchsten Punkt (gut 200 Hm, ca. 45 min. - 1 h). Nun nach Westen in die Scharte vor dem Stadelhorn. Von dort entweder nach Norden ins Wagendrischlkar absteigen und wie beim Großen Grundübelhorn zum Hintersee (ca. 3 h vom Gipfel) oder kurzer Gegenanstieg aufs Stadelhorn, von dort nach Norden in die Mayerbergscharte und auf dem Schafelsteig zurück zum Einstieg (2 h vom Gipfel).
Informationsquelle
Begehung 18.09.2018
Topo
Topo der Direkten Südkante am Großen Mühlsturzhorn
Fotos aus der Route
Der Quergang in der ersten Seillänge
Die geniale "60-Meter-Verschneidung" in der 5. Seillänge
In den plattigen Ausstiegsseillänge hat man viel Luft unter den Sohlen.