Wallis 2001 - Strahlhorn
3. Tag der Skihochtourenwoche im Wallis - Montag 23.4.01
Der Tag beginnt mit einer kleinen Teewasserdebatte. Eigentlich muss man die Flaschen bereits abends zum Füllen abgeben, da aber einige von uns keine Thermoskannen dabei haben, wird der Marschtee dann natürlich kalt. Hannelore versucht hartnäckig, in der Früh noch Teewasser zu ergattern und fängt sich dabei einige unfreundliche Reaktionen der Hüttenleute ein. Draußen strahlt tatsächlich die Sonne vom blauen Himmel und das Rimpfischhorn, das Ziel des heutigen Tages steht als großer, felsiger Klotz vor unseren Augen. Wir können es erst gar nicht glauben, als es beim Marsch über den Gletscher plötzlich und ziemlich schnell immer mehr zuzieht.
Bald stecken wir mitten in der Nebelsuppe und rundherum schaut alles ziemlich gleich aus. Wir disponieren notgedrungen um und laufen den vorhandenen Spuren nach aufs Strahlhorn (4190 m), das keine Gratkletterei aufweist und auch leichter zu finden ist. Eine Zeitlang kommen wir gut voran, der Gipfel scheint in greifbare Nähe gerückt. Doch welche Gemeinheit, die letzten 200 hm erweisen sich als äußerst heimtückisch. Immer wieder kommt man über eine kleine Kuppe und muss enttäuscht feststellen, dass der Gipfel noch immer nicht zu sehen ist. Irgendwann wartet die Vorhut nochmal auf den Rest, hoffnungsvoll schließen wir auf - das ist jetzt bestimmt der Gipfel! Nun, er ist es nicht, es fehlen noch immer fast 100 hm. Doch irgendwann sind auch die geschafft und wir stehen oben und sehen nix und kalt ist's auch und wir sind ziemlich schnell wieder unten - eigentlich schon gemein, dieses Wetter, bringt einen doch glatt um gemütliche Pausen. Dafür gibt es Pulver zum Runterfahren und das flache Gletscherstück zur Hütte läuft heute auch ohne Schieben, weil es doch ein bisschen wärmer geworden ist.