Wallis 2001 - Alphubel
4. Tag der Skihochtourenwoche im Wallis - Dienstag 24.4.01
Eigentlich soll's heute mal wieder schönes Wetter geben, doch mittlerweile sind wir misstrauisch geworden. Das kann auch der blaue Himmel beim Aufwachen nicht ganz vertreiben. Und tatsächlich, kaum sind wir draußen bei der Tür, sehen wir auch schon dunkle Wolken am Horizont. Doch noch ist's schön und wir hoffen mal ganz optimistisch, dass die Wolken sonst wohin ziehen. Bald stellt sich jedoch heraus, dass sie scheinbar das gleiche Ziel haben wie wir - Alphubel und Umgebung. Wir haben eigentlich eine Rundtour über Alphubel und Allalinhorn vor, doch zuerst will der Weg über die Spalten oder besser um sie herum, gefunden werden. Bei der Kloopause gibt mein Hosenreißverschluss den Geist auf, toll, so am Anfang der Woche. Die nächsten Tage pfeift's manchmal recht unangenehm durch das nur mangelhaft verschließbare Loch.
Wir marschieren am Seil durch eine dicke Suppe und testen die ein oder andere Brücke - aber alle halten. Irgendwann stoßen wir auf eine Spur, die zwar schön flach ist, dafür aber auch viele Spitzkehren aufweist und von Markus daher meist ignoriert wird. Irgendwann kommen uns die Spurer entgegen, sie sind umgekehrt. Wir gehen noch bis zum Ende ihrer Spur, machen erstmal Brotzeit - und siehe da, es macht tatsächlich ein bisschen auf, man erkennt etwas, also nichts wie weiter. Die Besserung war allerdings sehr vorübergehend und auf dem Alphubeljoch beschließen wir dann endgültig die Umkehr. Zur Übung dürfen wir gleich am Seil wieder runterfahren, was sicher recht lustig aussehen würde, wenn man denn soweit sehen könnte. Für die Beteiligten hält sich der Spaß allerdings arg in Grenzen, es ist eine mühsame und langwierige Angelegenheit, da mindestens nach jeder 2. Kurve wieder wer im Schnee liegt.
Als wir das Seil abnehmen, kommt doch glatt die Sonne raus. Plötzlich ist es sauwarm und wir fleezen uns erstmal in den Schnee und holen die versäumte Gipfelrast ausgiebigst nach. Immerhin bleibt der Gipfel weiterhin in Wolken gehüllt, was uns eine gewisse Beruhigung verschafft. Für Unterhaltung sorgt eine Gruppe, die kurz nach uns kommt - es ist recht amüsant zuzusehen, wie sie sich durch den pappigen Schnee nach unten wühlen. Irgendwann nehmen wir dann doch das letzte Stück - inklusive Gegenanstieg - in Kauf. Stefan und Hannes riskieren es und fahren weiter hinab - und tatsächlich, sie können umsonst mit dem Lift wieder rauffahren und ersparen sich das Anfellen. Till und Christian haben immer noch nicht genug und steigen noch einen Hang neben der Hütte hinauf, wir anderen schauen uns das lieber von der Sonnenterrasse aus an und widmen uns der Brotzeit und der endlich einmal vorhandenen Aussicht auf die Gletscherumgebung.