Skitour Hohe Tauern - Großvenediger (3660 m)
Großvenediger über die Johannishütte
Schwierigkeit | Gesamteindruck |
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2-3 / WS |
Höhenmeter | Gehzeit |
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2200 m | von der Hütte 5 h |
Exposition | Lawinengefahr |
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Sued |
Beliebtheit |
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Der schnellste Weg im Winter auf den berühmten Tauerngipfel.
Der Anstieg von Süden auf den Großvenediger ist im Winter wohl der beliebteste von allen. Der Hüttenzustieg ist mit Abstand der kürzeste, die Lawinengefahr im Gipfelanstieg ist gering und auch die Spaltensturzgefahr ist weniger kritisch einzuschätzen als auf dem Obersulzbachkees und dem Schlatenkees. Trotzdem weist auch das Innere Mullwitzkees genügend Löcher auf, um Tourengeher zu verschlucken. Gerade in Wintern mit geringer Schneeauflage ist auch hier angeseiltes Gehen zu empfehlen. Alleingänger, die die Spaltengefahr minimieren wollen, können den Umweg übers Rainerhorn wählen, was keine Garantie ist, wie ein Spaltensturz bei einem meiner Besuche am Gipfelhang des Venedigers zeigte.
Anfahrt
Mit ÖPNV: Bahnstationen sind Mittersill oder Lienz. Zwischen den beiden Orten verkehrt die Schnellbuslinie Lienz-Kitzbühel mehrmals täglich mit Halt in Matrei. Ein Bus ins Virgental fährt allerdings am Wochenende nur selten. Infos Bahn: www.bahn.de, www.oebb.at, Infos Bus: www.postbus.at
Anfahrt mit PKW: Das Tal zweigt in Matrei in Osttirol vom Iseltal ab. Matrei erreicht man von Norden am schnellsten über den Felbertauerntunnel (Maut). Von Westen (Innsbruck, Bozen) verläßt man die Brennerautobahn in Brixen und fährt durch das Pustertal bis Lienz. Hierher kommt man auch aus östlicher Richtung von Villach. Jetzt fährt man weiter nach Nordwesten bis Matrei. Auf der Virgentaler Landesstraße geht es dann in Richtung Westen taleinwärts nach Prägraten und ins Talende bis Hinterbichl.
Ausgangspunkt
500 m nach Hinterbichl rechts abzweigen und einen Kilometer auf guter Straße zum Parkplatz im Dorfertal.
Routenverlauf
Hüttenzustieg: Die Straße führt kurz nach Norden, dann rechts über den Dorferbach und ein Stück taleinwärts zum ersten Lawinenstrich. Vor einer Doppelkehre verlässt man die Straße links und folgt einem schmalen Ziehweg, der unterhalb taleinwärts führt und nach einer Engstelle wieder auf die Straße trifft. Nach Querung eines weiteren Lawinenstrichs kommt man zu einer Brücke. Im späten Frühjahr, wenn das Tal schon aper ist, bleibt man im Talgrund und folgt dem Sommerweg auf der rechten Seite. Sonst wechselt man besser die Talseite, folgt der Straße einige Kehren aufwärts und dann leicht ansteigend zur Marfer Alble, wo eine Brücke wieder nach rechts führt. In mehreren Kehren geht es nun hinauf zum Gumbachkreuz und weitere 30 Min. leicht ansteigend zur Hütte.
Gipfelanstieg: Von der Johannishütte über den Zettalunitzbach auf dem Rücken links des Baches bis etwa 2500 m aufwärts. Nun leicht links haltend über einen etwas steilerern Hang entlang des Sommerwegs aufwärts bis zu einem Flachstück bei 2650 m. Dort orientiert man sich wieder nach rechts und quert ansteigend in ein Tälchen, das nach Norden bis unter das Defreggerhaus zieht. Im Talschluss etwas steiler nach rechts hinauf zur Hütte. An dem im Winter meist geschlossenen Haus rechts vorbei und durch eine Mulde noch rund 150 Hm aufwärts zu einer Einschartung an der linken Felsrippe („Mullwitzer Aderl“). Hier kann man nach links leicht abwärts auf das Innere Mullwitzkees queren. Erst flach, dann zunehmend ansteigend geht es nach Norden ins Rainertörl. Hier bleibt man links und über den anfangs sanften, dann ein wenig steileren Südhang erreicht man die Gipfelkuppe. Der Übergang am ausgesetzten kurzen Gratstück zum Gipfelkreuz erfordert Trittsicherheit und bei Vereisung evtl. sogar Steigeisen.
Abfahrt
Entlang der Aufstiegsroute, wobei dann ein kurzer Gegenanstieg aufs Mullwitzer Aderl fällig wird (ca. 30 Meter, wird mit dem Abschmelzen des Gletschers jährlich mehr).
Varianten
Eine lohnende Abfahrt bei sicheren Verhältnissen führt über das Innere Mullwitzkees in das Dorfertal. Man hält sich dabei ganz links (im Abfahrtssinn), muss dann aber vor der letzten Steilstufe wieder nach rechts.
Hütte
Führer
Hohe Tauern - Skiführer