Tourenbedingungen Hohe Tauern, Kleinarl bis Rauris

23. 02. 2016 | Tourenverhältnisse Goldberggruppe Ankogelgruppe
von Markus

Durchwachsene Bedingungen auf einer Skidurchquerung von Kleinarl nach Rauris in den Hohen Tauern.

Von Samstag bis Montag waren wir im Rahmen eines Lawinenkurses für den Bergbund Rosenheim auf einer Skidurchquerung in den nordöstlichen Hohen Tauern vom Kleinarltal nach Rauris unterwegs. Aufgrund neuerlichen Regens verzichteten wir am Dienstag auf die geplante letzte Etappe durchs Wolfbachtal hinaus nach Taxenbach.

Im Kleinarltal lag am Samstag im Talschluss ein guter halber Meter Schnee, der an der Oberfläche noch pulvrig war. Die Abfahrt vom Kreuzegg Karteis war bis zum Parkplatz problemlos möglich, die weitere Abfahrt entlang der Straße in den Talboden hingegen nur noch stellenweise. Auf der Loipe skateten wir dann hinaus nach Hüttschlag zu unserem Quartier, dem Hüttenwirt.

Nachdem am Abend bereits Schneefall einsetzte, regnete es am Sonntagmorgen bis über 2000 m. Am Parkplatz Hinterfeld lag auf der Forststraße 3-5 cm Neuschneematsch, bei der Oberharbachalm hatte es ca. 15 cm frischen Naßschnee auf einer halben Meter durchnässter Unterlage und auf 1800 m bei der Tofernalm waren es ca. 30 cm pappiger Neuschnee. Im Kar hinauf zur Tofernscharte nahm die Neuschneemenge weiter zu, so dass wir mühsam durch knietiefe "Polenta" spurten.

Der geplante Aufstieg zum Gamskarkogel samt anschließender Abfahrt zur Rastötzenalm war uns bei der herrschenden Lawinensituation zu heikel, so dass wir den Kamm über Finsterkopf und Throneck in die Scharte vor den Kreuzkogel überschritten und anschließend im knietiefen Sulzschnee zum (geschlossenen) Ghf. Poserhöhe abfuhren. Über Schneereste konnte man abschnittsweise am Ziehweg mit mehrmaligem Abschnallen noch bis ca. 1250 m hinabrutschen, den Rest bis zum Ghf. Gamskar oberhalb Bad Gastein mussten wir tragen.

Am Montag ging es aus dem Angertal über den Rührkübel nach Rauris. Der LLB versprach ein "Fortschreiten der Durchfeuchtung", weshalb wir uns auf ähnlich schlechte Bedingungen wie am Vortag einstellten.  Der Direktaufstieg zum Rührkübel über die steilen Südosthänge schien uns daher zu riskant daher umgingen wir den Hang in einem weiten Linksbogen über die Stanzscharte. Allerdings hatte sich durch die trockene Luft die Schneedecke deutlich verfestigt. Nordseitig gabs Bruchharsch, südseitig sulzte es in Höhen ab 2000 m  kaum tiefer als 5 - 10 cm.

Im Nachhinein gesehen wäre wohl auch der Direktaufstieg ok gewesen. Die Abfahrt zur Flatscheralm war in Sachen Schneequalität keine Offenbarung. Ganz oben war der Bruchharsch noch halbwegs fahrbar, im Mittelteil fanden wir rechts haltend in den Westhängen ordentlichen Sulz, dafür kämpften wir uns dann durch den Waldgürtel durch sehr tiefen und unregelmäßigen Bruchharsch. Auf der Straße konnte man gut hinabfahren bis zur Brücke bei 1193 m, danach nur noch auf schmalen Streifen neben der geräumten Straße hinaus zu den ersten Häusern vom Vorstandrevier (ca. 1100 m) in Rauris.

Am Dienstag morgen regnete es bis ca. 1800 m, die Schneedecke ist bis in mittlere Lagen stark zurückgegangen. Im Rauriser Tal kann man höchstens noch nordseitig ins Tal abfahren, Ost- und westseitig liegt erst bei ca. 1200 - 1400 m, südseitig bei ca. 1500 - 1800 m eine geschlossene Schneedecke. In den höheren Lagen sind Westhänge stark abgeblasen.

==> ausführlicher Tourenbericht der Durchquerung