Skitour Rofan Seekarlspitze Wiesingabfahrt
Traumwetter, Dezemberfirn, Bruchharsch - das volle Programm.
Heute waren wir im Rofangebirge, wir haben auf südseitige Firnbedingungen spekuliert - und wurden nicht enttäuscht. Aufstieg von Maurach über die Skipiste (es waren kaum Lifte in Betrieb, es sind uns auf der Talabfahrt keine Pistler entgegengekommen) aufs Plateau. Weiter auf die Seekarlspitze und Abfahrt zur Gruabalacke. Nochmal Aufstieg in die Gruabascharte, wo wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit für die sofortige Abfahrt entschieden haben, statt noch auf die Rofanspitze zu steigen, damit nicht der Schatten in die Abfahrtshänge kommt.
Die Schneelage ist sehr gut für die Jahreszeit. In Maurach kann man auf geschlossener Schneedecke starten. Der Abkürzer über den Sommerweg ist allerdings haklig und mit Tragepassagen verbunden, auf der Skipiste kann man aber alles bequem mit Skiern aufsteigen. Oben auf dem Plateau dürfte es 60-100 cm Schnee haben, wobei aber durch den Windeinfluss große Schwankungen bestehen. Die Wiesinger Abfahrt ist bis zum Astenberg durchgängig möglich. Dort sind dann 200 m der Straße geräumt und man muss kurz tragen, unterhalb der Häuser kann man über die Wiesen noch bis zum Waldrand 5 Min. oberhalb der Rofansiedlung abfahren. Von dort ca. 10 Minuten zu Fuß durch den Ort hinab zur Bushaltestelle.
Die Schneequalität schwankt sehr stark. In den tieferen Lagen ist der Schnee meist tragfähig verharscht und hartgefroren - im Wald auch bruchharschig, wobei der Deckel im Schatten weniger massiv ist als am Alpenrand. Am Nachmittag in der Sonne gab es hier überraschend guten Firn. Oberhalb ca. 1700 m ist der Deckel dünner und brüchig, teils auch mit einer glatten Eisschicht an der Oberfläche. In steileren Sonnenhängen ist der Deckel aber zu einem Zwischenstadium aus Firn und Sulz mutiert. In den hartgeblasenen Gipfelhängen gab es in steilen Südhängen wiederum Firn. Flache Passagen und im Schatten weisen oft unschönen Bruchharsch auf. Gute Tourenplanung und ein wacher Blick fürs Gelände erhöhen den Spaßfaktor massiv. Die Fahrstraße unter der Alpiglalm ist von Fußgängern perforiert und daher teils ziemlich ruppig zu fahren, wird allerdings mit jedem Skifahrer der hier fährt besser.
Die Lawinenlage war heute sehr entspannt. Südseitig ist die Schneedecke gut verfestigt und es war zu wenig warm für eine vollständige Durchfeuchtung. Einige Gleitschneemäuler waren sichtbar, aber keine frischen Abgänge.