Sonnwendwand
Hohe, alpine Wand im Kampenwandgebiet mit selten begangenen Routen
Die Sonnwendwand bildet den südwestlichen Abschluss des Kampenwandgebiets. Die Klettereien haben den typischen Nordwand-Charakter des Voralpenraums: Fester, sehr kompakter Fels wird immer wieder von grasigen Passagen unterbrochen, was dem Klettererlebnis einen doch recht alpinen Anstrich verpasst. Insbesondere in den natürlichen und daher etwas leichteren Linien ist viel Bewuchs, wogegen die Felszonen dann gleich sehr geschlossen sind. Die alten Touren befinden sich inzwischen leider in einem reichlich maroden Zustand. Nu reine Route wurde im Sommer 2004 mit Bohrhaken saniert. Allerdings waren in letzter Zeit wieder mehrere Seilschaften auf der Suche nach Neuland an dieser Wand, momentan sind mir jedoch keine vollendeten Neutouren bekannt. Aus Vogelschutzgründen die Wand während der Brutzeit (es nistet fast jedes Jahr ein Turmfalkenpaar in der Wand) meiden. In der Regel kann man ab Juli klettern.
Anfahrt
Anreise mit ÖPNV: Vom Bahnhof Prien an der Bahnstrecke München–Salzburg verkehrt etwa stündlich die Lokalbahn nach Aschau. Vom Bahnhof Bernau fährt die Buslinie 9502 wochentags wenige Male täglich nach Aschau. Etwa stündlich fährt diese Linie weiter über Hohenaschau nach Sachrang. Außerdem fährt wochentags die RVO-Buslinie 9496 vom Bahnhof Rosenheim bis Hohenaschau. Ergänzend gibt es das Rufbussystem Rosi: www.rosi-mobil.de
Anreise mit PKW: Ausgangspunkt sind die gebührenpflichtigen Parkplätze in Hohenaschau bei der Talstation der Kampenwandbahn oder an der ehemaligen Brauerei.
Zugang
a) Von Aschau oder Hohenaschau wie bei Gebiet A16 in den Fuchslugergraben. Dem Weg über den Bach folgen, kurz darauf bei einer Gabelung links, am Seilbahnturm vorbei aufwärts und die Seilbahntrasse queren. An der verfallenen Huberalm geradeaus vorbei bis zum letzten Steilaufschwung östlich der Sonnwendwand. Hier nach rechts (Steinmann) auf undeutlichem Steig unter die Wand (2 bis 2½ Std.).
b) Von der Bergstation der Kampenwandbahn in Richtung Hofbauernalm bis unter die Scharte vor der Sonnwendwand. Über die Wiese auf Steigspuren zur Scharte, nach Nordwesten auf gut sichtbarem Steig in Richtung Huberalm bis zu Steinmann und nach links unter die Wand queren (45 Minuten).
Kletterrouten
Derzeit führen 9 Routen durch die Wand zum Gipfel. Die alten Routen vom Schorsch Haider sind im derzeitigen Zustand kaum noch kletterbar - hier ist die komplette Techno-Trickkiste mitzuschleppen. Am ehesten können von den alten Routen die 2004 sparsam sanierte Kronast-Thaller-Route oder eventuell noch die Reinmiedl-Tour "Zweiter Frühling" empfohlen werden. Inzwischen gibt es aber zwei moderne Linien: einmal das schwierige Nesthäkchen - und zum anderen die Route Wiesnflucht.
Kletterführer
Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten an der Sonnwendwand ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.
Updates, Berichtigungen, Ergänzungen
Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand wieder.