Scheffauer Nordwand "Silenzio"
Gut gesicherte Mehrseillängenroute oberhalb der Kaindhütte
Mit dem Radl sind wir bei morgens noch erträglichen Temperaturen zur Kaindlhütte gestrampelt, danach in einer Dreiviertelstunde zum Einstieg marschiert. Angenehm kühles Nordwandklettern, Fels komplett trocken. Als gegen 13 Uhr die Sonne in die Wand kam, sind aber gleichzeitig die ersten Wolken aufgezogen und bald darauf hat es gedonnert. Das Gewitter ist dann aber zum Glück südlich vorbeigezogen. Ein kurzer Regenschauer hat uns dann aber doch noch in der Ostlerplatte gestreift, was vorübergehend etwas Vorsicht beim Klettern erforderte. Aber nach 20 Minuten war alles wieder trocken. Nach dem Abstieg haben wir uns noch was zu Trinken an der Kaindlhütte gegönnt, was allerdings ein Fehler war. Bei der Abfahrt nach Kufstein hat uns dann das Abendgewitter voll erwischt und völlig durchnässt.
Insgesamt einigermaßen lohnende Kletterroute. Es gibt ein paar sehr schöne Seillängen, aber auch viel einfaches gestuftes Gelände. Durchgehend gut mit Bohrhaken abgesichert, im leichten Gelände sind die Hakenabstände aber etwas größer, so dass es manchmal nicht ganz einfach sein kann in dem überall kletterbaren Gelände die richtige Linie zu finden. An den entscheidenden Stellen sind aber jetzt oft farbige Seilstücke in den Bohrhaken, so dass man sie schon von weitem sieht. Die Bewertung der ersten Seillänge ist eher untertrieben. Die überhängende Rissverschneidung dürfte etwa ein glatter 6er sein, wenn man sie frei durchklettern will. Aber an den vielen Haken könnte man sich auch hochrasten der sogar an den darin angebrachten Schlingen hochziehen. Unser Bewertungsvorschlag ist daher 6 (5/A0).
Weitere Infos zu der Route inklusive Wandfoto gibt es hier auf meiner Website.