Klopaierspitze über den Grauner Berg
Aufstieg aus dem Langtauferertal über den Grauner Berg
Die Klopaierspitze (2914 m) ragt als markanter felsiger Wachtturm etwa 1400 Meter über dem Reschenpass auf. Blickt man von der Straße auf den formschönen Felsgipfel erscheint es schwer vorstellbar, dass eine verhältnismäßig einfache Wanderung zum höchsten Punkt führt. Sogar im Winter wird er öfter bestiegen, dann kann man bei sicherer Lawinenlage mit Ski bis kurz unter den Gipfel aufsteigen, was jedoch erfahrenen Skibergsteigern vorbehalten bleibt. Im Sommer handelt es sich auf dem ersten Abschnitt bis zum Grauner Berg um eine einfache und unproblematische Genusswanderung. Der Weiterweg zur Klopaierspitze erfordert dann jedoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit - für routinierte Bergsteiger bietet der Aufstieg jedoch keine ernsthaften Schwierigkeiten. Nur wenn im zeitigen Frühjahr oder im Spätherbst in der steilen Ostrinne noch Schnee liegt oder die Gipfelfelsen vereist sind, könnten Pickel und evtl. auch Steigeisen ratsam sein.
Ausgangspunkt: Der kleine Ort Pedross im unteren Langtauferer Tal. Es gib eine Bushaltestelle am Abzweig von der Hauptstraße - die Busverbindung Graun-Melag verkehrt ca. stündlich. Ansonsten kann man mit dem Bike oder dem Auto bis kurz vor den Weiler "Anger" fahren und sich so nochmal knapp 100 Hm Aufstieg sparen. Aber an der Brücke über den Pedrosssbach gibt es nur 1-2 Parkmöglichkeiten.
Routenbeschreibung: Von Pedross kann man entweder dem Wanderweg oder an der schmalen Straße das kurze Stück bis zur Brücke über den Pedrossbach zwischen den Weilern Lorett und Anger folgen. Hier beginnt die eigentliche Tour. Der gut markierte Weg führt anfangs links vom Bach in dem engen V-Tal aufwärts, bis er nach links abbiegt und durch herrlichen Lärchenwald den bewaldeten Gratrücken westlich des Grabens erreicht. Die Route zieht dann an der Waldgrenze nach links zu einem Wegkreuz, wo man rechts eines Zaunes hinaufsteigt zu einer Almstraße. Dieser folgt man nun nach Westen zur Roßbodenalm und verläßt sie 100 m danach bei einem Wegweiser nach rechts. Nach wenigen Metern gabelt sich der Wanderweg. Der linke Steig leitet über wiederum entlang eines Zaunes aufwärts zum Grauner Berg - einem beliebten Aussichtspunkt für Wanderer. Hierher gelangt man auch über einen etwas eintönigen Aufstieg entlang der Almstraße von Klopair am Reschensee.
Wen die Klopaierspitze lockt, der sollte sich hier nicht zu lange aufhalten, denn es liegt noch ein anstrengendes Wegstück bevor. Anfangs quert man nun auf dem luftigen Steiglein waagrecht bzw. kurz leicht absteigend um einen Höhenrücken westseitig herum ins Klopaierloch. Den Markierungen entlang steigen wir nun durch das mit Felsblöcken übersäte Kar aufwärts bis unter eine steile Rinne die ostseitig vom Gipfel herabzieht. Durch die teils schuttige Rinne führt der Weg nun hinauf, auch einige kurze felsige Passagen sind zu überwinden (maximale Schwierigkeit I UIAA). Zuletzt hilft ein kurzes Seilstück über eine Felsstufe um die letzten Meter zum Gipfelkreuz zu überwinden.
Der Abstieg folgt dem Aufstiegsweg. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist oder anderweitig nicht mehr zum Ausgangspunkt zurückkehren muss, kann von der Roßbodenalm auch dem Weg Nr. 5 direkt hinab nach Graun am Reschensee folgen.
Gehzeit (reine Gehzeit ohne Pausen bei zügigem Gehtempo):
- Pedross - Wegabzweig zwischen Lorett und Anger 15 Min.
- Aufstieg vom Wegabzweig zur Roßbodenalm 1 1/4 h
- Roßbodenalm - Grauner Berg - 30 Min
- Grauner Berg - Klopaierspitze 1,5 - 2 h
- Gesamte Aufstiegszeit 3,5 - 4 h
- Abstiegszeit ca. 2,5 h
Schwierigkeit: Bis zum Grauner Berg einfach Bergwanderung entlang gut markierter Wanderweg ohne Schwierigkeiten und alpine Gefahren (T1-2), Weiterweg ins Klopaier Loch quert eine steile Flanke, anschließend teils verblockter Weg (T2+), Aufstieg zum Gipfel beinhaltet steiles Schrofengelände und vereinzelte leichte Kletterstellen (T4).