Klettern im Zillergrund - Plattkopf und Au-Süd
Die Routen am Plattkopf sind noch recht nass - Au-Süd hingegen ist trocken.
Nachdem ich wir das vorletzte Wochenende schon im Zillertal beim Sportklettern verbracht hatten, wollte ich mal ein paar längere Sachen dort klettern und dem Zillergrnd einen Besuch abstatten. Weil wir wussten, dass die Routen am Plattkopf am morgen fast immer nass sind, starteten wir erst spät. Um 8:53 Uhr gabelte mich der Schorsch am Bahnhof in Jenbach auf. Leider ist der Busfahrplan in den Zillergrund nicht auf die Schnellzüge im Inntal abgestimmt. Die Anschlusszüge der Zillertalbahn erreichen Mayrhofen leider immer erst 10 Min. nach Abfahrt des Busses, weshalb wir mit dem Auto bis zum Ghs. Bärenbad fuhren (Mautstelle war nicht besetzt).
Eigentlich hatten wir auf die Via Beatrix spekuliert, aber bereits im Zustieg verflog unser Optimismus, da die Wand noch sehr nass aussah. Am Einstieg war uns dann klar: die Route machte heute keinen Sinn. Die anspruchsvolle Einstiegsseillänge war komplett nass - weiter oben sah es nicht viel besser aus. Also querten wir 200 m nach links zu den kürzeren Plaisirrouten, die deutlich trockener aussahen. Wir entschieden uns für den Alpinen Spätaufsteher. Die ersten vier Längen waren tatsächlich komplett trocken, nach oben hin wurde es aber leider zunehmend nass. Aufgrund der perfekten Bohrhakenabsicherung war das aber kein großes Problem. Am heikelsten waren tatsächlich einige sehr leichte Stellen (3-4), wo die Hakenabstände etwas größer waren und wo man über sehr glitschige Platten eiern dürfte. Der Abstieg ist einfach und mit etwas Spürsinn auch gut zu finden. Allerdings ist im langen Gras kein Pfad ausgetreten und man sieht weder Bodenunebenheiten noch die auf der Wiese liegenden Steine. Erst unter der Latschenzone, im Weidebereich, kann man dann wieder bequem über wunderschöne Blumenwiesen absteigen.
Nachdem die sieben Seillängen etwas wenig für die lange Anreise waren, stiegen wir am Nachmittag vom Gasthaus in der Au noch zum Klettergebiet Au-Süd auf. Dort kletterten wir die schöne Route "Silbermond" (7). Die Route war komplett trocken. Allerdings sollte man etwas Humor bezüglich der in die Route integrierten Botanik mitbringen. Da sich die Felsen im Wald befinden und immer wieder breite, bewachsene Bänder durch die Wand ziehen, sollte man nicht zögern, für die Ausstieg auf die Bänder jegliches Angebot an hölzernen Griff- und Trittmöglichkeiten zu nutzen (Wurzeln, Äste, Bäume).
Persönlicher CO2-Fußabdruck der Anreise: 19,8 kg
(Mit Fahrrad zum Bahnhof, mit Zug bis Jenbach, von dort beim Schorsch im PKW in den Zillergrund)