Kletterrouten Berchtesgaden-Hochkalter » Blaueisspitze » Nordwestseite
Nordgrat
Bewertung | Ernsthaftigkeit |
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4 | E2 |
Kletterzeit | Kletterlänge |
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3-4 h | > 1000 m |
Wandhöhe | Exposition |
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450 Hm | N |
Beliebtheit |
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4 |
Routencharakter
Landschaftlich imposante Bergtour mit einigen kurzen schwierigeren Kletterstellen. Überwiegend Gehgelände oder leichte Schrofenkraxelei im 2. Grad. Im 2er Gelände sollte man sicher und zügig seilfrei steigen können. Bestandteil der Blaueisumrahmung.
Schwierigkeit
4 - einige kurze Stellen, mehrere Passagen 3 - meist 2 und Gehgelände
Absicherung
An den schwierigen Stellen einige gebohrte Ringe, sowie ein paar alte Normalhaken.
Empfohlene Ausrüstung
Schlingen
Erstbegeher
W. v. Frerichs, R. v. Below, 1899, allerdings ist die Routenführung am 2. Turm seit einem Felssturz 1954 etwas schwieriger geworden.
Hinweise
Bestandteil der Blaueisumrahmung.
Zustieg
Vom Parkplatz Seeklause am Hintersee in der Ramsau in etwa 1,5 h zur Blaueishütte und in einer weiteren guten Stunde zur Schärtenspitze. Am Weg kurz zurück zur Abzweigung und am Grat nach Süden in die Eisbodenscharte (ca. 1,5 h von der Blaueishütte oder 3 h vom Tal).
Einstieg
Direkt in der Eisbodenscharte (2049 m).
Routenverlauf
Von der Scharte nach rechts in die Nordflanke des ersten Turmes und über gestuftes Schrofengelände (Stellen 2, meist 1 und Gehgelände) bis etwa 50 Höhenmeter unterhalb des Turmgipfels. Hier auf einem Band in die Ostseite (Steinmänner) queren und hinauf in die Scharte hinter dem Turm (kurze Stellen 3). Vor dem ersten plattigen Gratzacken (Ringhaken) wird meist das Seil ausgepackt. Über die schmale Gratkante (3+) auf den Zacken (Ringhaken) und leicht über Schotter eher rechts an die nächste Steilstufe zu Standhaken (30 m). Nun auf der Rampe nach rechts aufwärts und auf einem Band wieder nach links queren zum Beginn eines Risskamins (20 m, 3). Den Riss gerade etwa 12 m hinauf (rechts Verhauerhaken) zu einem Ring und rechts über den Überhang hinauf zu Stand (20 m, 4). Nach rechts in den Kamin hinter einem abgespaltenen Turm und durch den Kamin auf den Turmgipfel. Mit Spreizschritt an die Gegenwand und dem Riss folgen zum Gipfel des 2. Turms (25 m, 4). Jetzt kommt wieder ein längeres leichtes Stück, das meist ohne Seil bewältigt wird. Vom Turmgipfel klettert man hinab in eine Scharte und umgeht die nächsten Zacken luftig auf einem Band in der Ostseite. Von der Scharte vor dem 3. Turm quert auf einem Band etwa 100 m rechts in die Westseite, wo man über leichtere Felsstufen hinaufklettern kann auf den 3. Turm (meist 1-2, evtl. kurze Stellen 3). Vom Turmgipfel hinab in die Scharte (2) und hinauf zu einem glatte Kaminspalt. Durch diesen auf die Ostseite an den Fuß einer senkrechten 20 m hohen Stufe. Entweder links durch einen Risskamin oder rechts an der Kante hinauf zum Grat (4). Am Grat (anfangs 2), leicht zum Gipfel der Blaueisspitze (2481 m).
Abstieg
Nach Süden hinab in die Blaueisscharte und entweder über den steilen Gletscher hinab zur Hütte (bei guten Bedingungen 1 h) oder weiter auf den Hochkalter und über dessen Normalweg zurück zur Blaueishütte (2-3 h).
Übernachtung oder Einkehr
Blaueishütte
Topo
Topo vom Nordgrat der Blaueisspitze
Fotos aus der Route
Der Nordgrat der Blaueisspitze von der Schärtenspitze aus aufgenommen.
Das Umgehungsband am ersten Gratturm
Aufstieg über die Felsstufen auf den 3. Turm.