Kategorien: Skitouren-G'schichten Walliser Alpen

Wallis 2001 - Skitour zur Dufourspitze

7. Tag der Skihochtourenwoche im Wallis - Freitag 27.4.01

Wir stehen wieder später auf, damit wir nicht so viele Leute überholen müssen, obwohl die Dufourspitze einen langen Grat hat, der wahrscheinlich einige Zeit kosten wird. Der Aufstieg ist genial - die Sonne scheint, es ist endlich einmal warm, und das Panorama gigantisch. Das Matterhorn zeigt sich in voller Schönheit und auch der Rest der Umgebung ist nicht zu verachten. Das Rimpfischhorn lacht unverschämt herüber, aber das kann uns auf dem Weg zum höchsten Schweizer Gipfel jetzt auch egal sein.

Castor, Pollux und Breithorn

Die einzigen Minuspunkte sind die dröhnenden Rotoren der Hubschrauber und die Scharen von Heliskiern, die uns entgegen strömen und die unberührten Hänge verspuren - so ein Gesindel. Am Skidepot schauen wir plötzlich auf ein dichtes Wolkenmeer hinunter. Naja, die werden uns schon nix tun, wir sind ja viel höher. Bereits am ersten Schneehang kommen uns die anderen entgegen und bald darauf haben wir den ganzen Berg für uns allein - ein super Gefühl.

 

Leider ziehen bald auch erste Nebelfetzen herauf und mit ein bisschen Wind wirds auch an diesem Tag noch mal kalt. Der letzte Hang wird länger und länger und als wir dann oben stehen, sehen wir, dass dahinter ein langes Stück Felskletterei beginnt. Schaut nicht ganz einfach aus, hier ist Sichern angesagt. Und das dauert bei 8 Leuten halt seine Zeit. So vergeht eine ganze Stunde, bis wir eine Seillänge weiter sind. Einige wollen umkehren, sie frieren und es ist mittlerweile auch ganz schön spät geworden. Andererseits ist der Gipfel so nahe! Markus legt noch einmal ein Fixseil, Liane, Till und ich klettern ihm nach und sind manchmal ganz schön froh um das Seil. Doch dann ist 50 m vor dem Gipfel doch noch Umkehren angesagt. Die Kletterei wird nicht mehr leichter und weiter zu sichern können wir uns zeitlich nicht mehr leisten. Schade!

Am Gipfelgrat der Dufourspitze  Abstieg im Nebel zum Skidepot

Im Nebel tappen wir zurück zum Skidepot und machen uns an die Abfahrt. Heute ist leider nichts mit Pulverschnee, alles ist zerfahren und man sieht nicht, obs bergauf oder bergab geht. Irgendwie sind wir alle mit unseren Kräften ziemlich am Ende. Hannes, beim Aufstieg voller Energie, bekommt auch noch Herzprobleme. So wird die Abfahrt zur Hütte eine ziemliche Qual, aber das kann den schönen Tag nicht kaputt machen. Die erste Schicht sitzt bereits beim Essen, als wir auf der Hütte eintrudeln. Der verdiente Wein schmeckt heute ausgezeichnet, nur mit dem genauso verdienten Schlaf wirds leider nix bei mir. Ich verbringe die Nacht mit Husten und befürchte, dass damit auch der Rest des Lagers zu einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht verurteilt ist.

Übersicht des Tourenberichts

Samstag 28.4.