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Tourenplanung für Skitouren

Gut geplant ist halb gewonnen - einsame Skitour bei 40 cm Neuschnee und LWS 3 entlang der eher harmlosen Route auf den Vorderunnütz

Eine sorgfältige Tourenplanung ist der Grundstock für eine sichere und erlebnisreiche Skitour. Wer sich vor der Tour Gedanken über die Lawinenlage und den Zeitablauf macht, wird potenziell gefährliche Situationen weitgehend ausschließen. Außerdem lässt sich die Treffsicherheit für eine ordentliche Schneequalität erhöhen, wenn man berücksichtigt, welche Berge oder Routenverläufe günstig sein müssten. Auch möglichem Ärger in der Gruppe, mit der man unterwegs ist, lässt sich vorbeugen und damit belastenden oder sogar gefährlichen gruppendynamischen Effekten.

Auswahl des geeigneten Tourenziels

Je nach Jahreszeit, Schneelage, Lawinensituation und Wetterprognose fallen von den vielen potentiellen Skitourenmöglichkeiten, die für den relavanten Zeitraum in erreichbarer Nähe sind in der Regel schon mal die meisten durch das Raster. Ist ein Tourengebiet in die nähere Auswahl gerückt, informiert man sich am besten in einem Skitouren-Gebietsführer oder Skitourenkarte über die Tourenmöglichkeiten und prüft die verschiedenen Alternativen, bis man sich für ein Ziel entscheidet.

Wer etwas tiefer in dieses Thema einsteigen möchte findet hier einen detaillierten Leitfaden, wie man zu einem Tourenziel kommt, das zu einem passt und das Spaß und Sicherheit bietet.

Datensammlung

Hat man sich dann auf eine Skiroute (und am besten noch einen Plan B) festgelegt, wird möglichst zeitnah (z. B. am Vorabend) die Detailplanung für die Tour durchgeführt. Anhand der in der 3x3 Filtermethode nach Werner Munter (siehe unten) sammeln wir die Informationen für die Kategorien Gelände, Verhältnisse und Mensch, wie wir sie für die Lawinenbeurteilung benötigen.

Ebene Vehältnisse Gelände Mensch
regional
(Touren-planung)
Lawinenlagebericht, Wetterbericht, Auskünfte im Internet, eigene Beobachtungen der Entwicklung während des Winters Topografische Karte, Skitourenführer bzw. verlässliche Routenbeschreibung, Fotos, eigene Geländekenntnisse (Heimvorteil) Teilnehmer der Gruppe, Gruppenstärke, Ausrüstung, Kondition Kompetenz und Erfahrung, Führung, Risikobereitschaft
lokal (auf Tour) Neuschnee, Altschneedecke, Wetter, Sicht, Temperatur, Wind, Alarmzeichen Eigene Beobachtungen und Vergleich mit der Planung, Spuranlage Tagesform der Teilnehmer, Stimmung in der Gruppe, andere Gruppen, Zeitplan
zonal (Einzelhang) Neuschnee, Triebschnee, Schneedeckenaufbau, Einstrahlung, Struktur der Oberfläche Hangneigung, Hangexposition, Einzugsgebiet, wer oder was ist über/unter mir? Teilnehmer, Skitechnik, Kondition, Führung, Vorsichtsmaßnahmen

Dazu holen wir noch logistische Informationen für die Fahrt zum Ausgangspunkt, über mögliche Stützpunkte und die benötigte Ausrüstung ein.

==> Zusammenstellung von Datenquellen zur Tourenplanung

Detailplanung

Sind alle Informationen bekannt, geht es daran, die konkrete Durchführung der Skitour zu planen. Folgende Punkte sollten detailliert durchleuchtet und so weit wie möglich durchdacht werden:

  • Anreise, Übernachtung
    Entscheidung für das Verkehrsmittel, Routenplanung zum Ausgangspunkt, Fahrgemeinschaften, evtl. Übernachtungsplätze reservieren ...
  • Ausrüstung
  • Zeitablauf
    Zeitbedarf abschätzen, Startzeitpunkt festlegen, u.U. Umkehrzeitpunkte bei Verzögerungen etc.
  • Routenverlauf
    Kartenstudium, evtl. GPS-Tracks erstellen
  • Lawinensituation einschätzen
    Allgemeine Gefährdungssituation, Checkpunkte festlegen, mögliche Alternativen, Zeitmanagement