Skitour Walliser Alpen - Vincent Pyramide (4215 m)
Viertausenderrunde von der Gnifettihütte
Schwierigkeit | Gesamteindruck |
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2-3 / WS+ |
Höhenmeter | Gehzeit |
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1100 m | Gesamt 6 h |
Exposition | Lawinengefahr |
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hauptsächlich Süd |
Beliebtheit |
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Fünf leichte Viertausender auf einen Streich: Vincent-Pyramide (4215 m); Balmenhorn (4167 m); Schwarzhorn (4321 m); Ludwigshöhe (4341 m); Parrotspitze (4432 m)
Wer gerne 4000er sammelt, für den sind einige Skitourentage auf der Gnifetti-Hütte (oder auf der Citta di Mantova) ein Muß. Nirgendwo sonst in den Alpen gehen soviele Viertausender so locker her wie hier. An einem gemütlichen Skitourentag kann man mal so nebenbei 5 Gipfel besteigen, wer noch ein wenig Lust und Motivation hat, kann sogar noch drei weitere Gipfel dranhängen.
Anfahrt
Talorte sind entweder Alagna oder Gressoney. Die Anreise von Südbayern erfolgt dabei entweder über Bodensee, Rheintal, San Bernardino und Como oder (von Rosenheim schneller) über die Brennerstrecke und Mailand. Alagna erreicht man von Sizzano östlich von Mailand durch das Val Sesia (Fahrzeit von München ca. 7 h). Nach Gressoney fährt man von Mailand noch weiter über Novara nach Osten bis Santhia und über Ivrea ins Aostatal, wo bei Bard rechts das Val Gressoney abzweigt.
Ausgangspunkt
Capanna Gnifetti (3611 m), erreichbar von Alagna in mit der Seilbahn zur Punta Indren, und von dort in einer guten Stunde bis zur Hütte. By fair means oder außerhalb der Seilbahnbetriebszeiten steigt man zu Fuß und mit Ski von Gressoney in ca. 6 h auf. Falls die Gnifettihütte überfüllt sein sollte, kann man auch in der ca. 100 Hm tiefer gelegenen Rif. Mantova übernachten.
Routenverlauf
Von der Hütte steigt man anfangs flach, nach Norden und durch eine Mulde zwischen zwei Eisbrüchen hindurch. Nun hält man sich scharf nach rechts, bis man über die Nordflanke nach rechts gemütlich mit Ski auf die Vincentpyramide steigen kann.
Wer unbedingt die Punta Giordani "mitnehmen" möchte, der kann seine Ski hier lassen und über den Verbindungsgrat nach Osten hinabklettern (Stellen II) und die wenigen Meter zu diesem Gipfelchen aufsteigen. Ansonsten fährt man gleich wieder die Nordflanke ab bis in den nördlich davon gelegenen Sattel, wo erneut die Felle aufgezogen werden. Ein kurzer Hang bringt uns zu dem Fuß der Felsinsel des Balmenhorn mit seiner Biwakschachtel und der riesigen Jesus-Figur. Über einen kurzen Klettersteig steigen wir die 30 Meter hinauf zum Gipfel.
Dann gehts weiter nach Norden, links am Schwarzhorn vorbei in den Sattel nördlich davon. Mit Steigeisen stapfen wir das 50 Höhenmeter hohe Eiswandl hinauf (ca. 50 Grad), die letzten Meter zur Gipfel-Madonna müssen über plattigen Fels geklettert werden (I-II).
Zurück am Skidepot gehts weiter nach Norden auf den Westgrat der Ludwigshöhe. Je nach Verhältnissen steigt man mit Ski, meist aber eher zu Fuß über den Grat zum Gipfel.
Die Abfahrt erfolgt vom Grat nach Norden mit Sprung über die Randkluft (evtl. auch zu Fuß), und eine länger Querung bringt uns unter die Südflanke der Parrotspitze. Ein kurzer steiler Hang wird mit Ski nach links angestiegen zum Skidepot am Grat. Über den relativ langen aber einfachen Schneegrat erreichen wir problemlos auch diesen Gipfel.
Abfahrt
Die Abfahrt vom Skidepot bringt uns über den kurzen steilen Südhang und eine lange Schußfahrt ins Lysjoch. Hier folgen wir den meist pistenähnlich eingefahrenen Spurcorridor nach Süden hinab zur Gnifettihütte.
Varianten
Wer noch nicht genug hat, kann seine Ski an der Parrotspitze mit über den Gipfel nehmen und jenseits absteigen (oder evtl. abfahren) und noch nach Norden zur Signalkuppe und Zumsteinspitze weitermarschieren, die ebenfalls beide unschwierig zu ersteigen sind.