Skitour Hohe Tauern - Lasörling (3098 m)
Lasörling über Lasnitzenalm
Schwierigkeit | Gesamteindruck |
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3-4 / ZS+ |
Höhenmeter | Gehzeit |
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1800 m | 5 h |
Exposition | Lawinengefahr |
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N |
Beliebtheit |
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Rassige Skitour für sichere Lawinenverhältnisse
Die Lasörlinggruppe ist die südlichste Bergkette der Venedigergruppe und gehört somit noch zu den Hohen Tauern. Diese noch recht ursprüngliche und im Winter einsame Bergkette verläuft zwischen Virgental und Defereggental, mit dem Lasörling (3098 m) als höchsten Gipfel. Als Skiberg ist dieser Gipfel recht wenig bekannt, obwohl er von mehreren Seiten angegangen werden kann. Der Standardaufstieg durch das Mullitztal ist skitechnisch mit Ausnahme der letzten 250 Höhenmeter unschwierig und auch die Lawinengefahr ist hier etwas moderater, dafür handelt es sich über weite Strecken um einen echten "Hatscher". Beim Südanstieg aus dem Defereggental vom Tögischhof bei St. Jakob folgt man anfangs einem lawinengefährdeten V-Tal bis zum Prägrater Törl. Von hier folgt eine etwas luftige Gratüberschreitung, um an den Gipfelhang zu gelangen - oder man nimmt 200 Hm Gegenanstieg in Kauf. Das skitouristische Highlight auf den Lasörling ist die Route durchs Lasnitzental. Auch hier hat man einen längeren Zustieg entlang der Forststraße zur Lasnitzenalm. Dafür beginnt kurz hinter der Hütte ein gewaltiger 1000-Meter-Hang bis in die Scharte kurz unter den Gipfel, der bei sicherem Pulverschnee ein Traum ist. Die Route ist jedoch nur etwas für absolut sichere Lawinenverhältnisse und für erfahrene Skialpinisten, die sich auch von absturzgefährdeten Lawinenrinnen im Zustieg und von insgesamt 1800 Höhenmetern in oft steilem Gelände nicht abschrecken lassen.
Anfahrt
Von der Felbertauernstraße zweigt in Matrei eine Straße nach Westen ins Virgental ab. Dieser folgt man bis Prägraten, wo am Ortsende gegenüber der Skilifte links ein Sträßchen hinabführt zu einer Brücke und jenseits aufwärts zu ein paar Häusern. Kurz unterhalb der Häuser gibt es meist ein paar Parkbuchten. Ansonsten kann man auch unten am Bach beim Sportplatz parken.
Ausgangspunkt
Der Weiler Losach bei Prägraten (1300 m). Parkmöglichkeiten direkt bei der Brücke nach rechts wenige Meter zum Sportgelände oder etwa 100 m die Straße aufwärts auf der rechten Seite im Bereich eines kleinen Brückchens.
Routenverlauf
An dem Sträßchen von der Brücke 200 m aufwärts bis es an einer Kehre über den Bach führt. Hier beginnt geradeaus eine Forststraße. Zwei Abzweigungen am Beginn rechts und links lassen wir außer Acht und folgen der Ausschilderung in Richtung Berger-See-Hütte. Nach rund 15 Minuten gelangen wir zu einer Abwzeigung, wo es links zur Berger-See-Hütte ginge und wir uns geradeaus weiter ins Lasnitzental orientieren. Die breite Straße führt nun im Wald aufwärts, einen steilen Lawinengraben querend, bis ans Eck hoch über dem Lasnitzental (Funkmast). Nun führt die etwas schmalere Straße flacher entlang der sehr steilen Talflanke nach Süden. Bei hoher Schneelage kann hier das Straßenprofil eingeebnet sein, dann besteht stellenweise Absturzgefahr. Insbesondere gilt das für die steilen Lawinenrinnen die gequert werden müssen. Im Frühjahr bei verharschtem Schnee können hier u.U. sogar Steigeisen erforderlich sein. Kurz vor der Lasnitzenalm (1900 m) verbreitert sich die Talsohle etwas und kurzzeitig geht es gemütlicher taleinwärts. Ein Stück hinter der Alm müssen wir jedoch nochmal durch einen Graben, dessen Talboden oft mit großen Lawinenkegeln gefüllt ist. Oft hängen in der Flanke oberhalb große Gleitschneepakete, es sollte selbstverständlich sein, diesen Bereich schnell zu durchqueren.
Nachdem man bei rund 2000 m die letzte Engstelle des Tales hinter sich gelassen hat, öffnet sich das Gelände und ein gewaltiger Hang führt nun anfangs noch flach, dann stetig steiler werdend und bald mit rund 35 Grad Neigung bis zum Eingang der breiten Nordwestrinne. Die letzten 300 Höhenmeter hinauf in die Scharte (ca. 2980 m) sind dann 40 - 45 Grad steil, der Ausstieg in die Scharte kann von einer Wächte erschwert werden und erfolgt dann zu Fuß. Meist kann man danach die Ski wieder anschnallen und quert in die 35-40 Grad steile Südflanke. Mit wenigen Kehren erreicht man nun den Gipfelgrat, wo man noch so hoch wie möglich mit Ski aufsteigt und in der Regel die letzten Meter zu Fuß zum Gipfel stapft.
Abfahrt
Entlang der Aufstiegsroute.
Varianten
Der übliche Anstieg beginnt in Welzelach bei Virgen und führt deutlich flacher und einfacher durch das Mullitztal über die Lasörlinghütte zum Gipfel. Dafür sind hier aber 200 Höhenmeter mehr zu bewältigen.
Führer
Hohe Tauern - Skiführer