Skitour Hohe Tauern - Großglockner (3798 m)
Großglockner über die Stüdlhütte
Schwierigkeit | Gesamteindruck |
---|---|
3-4 / ZS+ |
Höhenmeter | Gehzeit |
---|---|
1900 m | 6-7 h |
Exposition | Lawinengefahr |
---|---|
Süd, Ost |
Beliebtheit |
---|
Anspruchsvolle Skitour auf den höchsten Berg Österreichs
Der Großglockner ist als höchster Berg Österreichs der Wunschtraum vieler Bergsteiger. Im Sommer ist er überlaufen wie nur wenige andere Gipfel und auf seinem schmalen Gipfelgrat spielen sich oft haarsträubende Szenen ab. Aber auch als Skitour wird er von Jahr zu Jahr beliebter, was einerseits an der verbesserten Ausrüstung und Skitechnik der Tourengeher liegt, andererseits aber mit Sicherheit auch zu einem Teil an der hervorragenden Stüdlhütte. Deshalb können an schönen Wochenenden zur Skitourenzeit ähnlich chaotische Situationen entstehen wie im Sommer. Die Stüdlhütte bietet sich als Stützpunkt an, so dass der Anstieg vom Lucknerhaus auf zwei bequeme Tage verteilt werden kann. Auch wenn man die Glocknerumrahmung oder - noch länger aber noch spannender - eine viertägige Rundtour von Ferleiteiten/Fusch aus macht ist die Hütte ein willkommener Stützpunkt.
Anfahrt
Von der Felbertauernstraße zweigt zwischen Lienz und Matrei nach Osten die Kalser Glocknerstraße ab, die über Kals bis zum Lucknerhaus führt.
Ausgangspunkt
Lucknerhaus (1918 m) oberhalb von Kals im Ködnitzal.
Routenverlauf
Hüttenzustieg: Ab dem Parkplatz folgt man links vom Ködnitzbach der Fahrstraße taleinwärts, die in einer Rechtskehre die folgende Steilstufe und einen Lawinenstrich überwindet. Auf einer Terrasse passiert man die Lucknerhütte (im Winter geschlossen) geht noch ein Stück rechts des Bachgrabens taleinwärts, bis man vor einer Steilstufe die Talseite wechselt und jenseits über einen Rücken hinaufsteigen kann in das flachere Gelände der „Viehböden“. Nun dem Talverlauf eher auf der rechten Seiten in mäßiger Steilheit nach Nordwesten aufwärts zur Fanatscharte und nach links zur Hütte.
Gipfelanstieg: Von der Stüdlhütte rutscht man ein paar Meter hinab in die Fanatscharte und quert nach Osten unterdem Salzkopf hindurch in das Ködnitzkar. Über eine kurze Stufe geht es hinauf auf die flachen Böden des Ködnitzkees und über dieses nach Nordosten in den Gletscherwinkel, der westlich der Adlersruhe hinaufzieht in Richtung Glocknerleitl. Der Hang wird nach oben hin sehr steil und braucht sichere Bedingungen. In diesem Fall steigt man hinauf bis fast an sein nördliches Ende und quert auf einer steilen Rampe (oft mit Steigeisen) nach rechts hinaus zum obersten Hofmannskees. Als Alternative kann man am Beginn des Steilhangs den Grat zur rechen Hand ansteuern und diesem entlang des Sommerwegs (Felsen, Drahtseile) mit Ski am Rucksack zur Adlersruhe aufsteigen. Von dort wieder mit Ski nach Nordwesten, wo von links der Direktaufstieg einmündet. Ein letzter kurzer Hang wird nach rechts aufwärts gequert zum Absatz des Glocknerleitls. Am Fuß dieses oben rund 40 Grad steilen Hanges werden oft schon die Bretter deponiert und die Steigeisen montiert. Bei guten Bedingungen kann man aber meist noch ein gutes Stück mit Ski hinaufsteigen bis kurz unter eine kleine Scharte im Südgrat des Kleinglockner. Spätestens jetzt zu Fuß in das Schärtchen und recht über den felsigen Grat in leichter Kletterei auf den Kleinglockner (Metallstangen zum Sichern). Von dessen Gipfel steigt man an einem Fixseil einige Meter hinab in die Glocknerscharte und jenseits ca. 15 Meter steil (2. Schwierigkeitsgrad) hinauf, dann rechts ums Eck und noch ein Stück in leichter Blockkletterei zum Gipfelkreuz.
Abfahrt
Abfahrt wie Aufstieg. Für die direkte Abfahrt zum Parkplatz gibts ab dem Ködnitzkees mehrere Möglichkeiten, u.a. ganz links über die Rinderböden zu Lucknerhütte oder rechts am Keesbalfen vorbei zur Aufstiegsspur im Bereich der „Viehböden“. Über diese zweite Linie verläuft auch der übliche Aufstieg, wenn man den Gipfel als Tagestour angeht.
Hinweise
Vor allem am Wochenende starker Andrang, am Gipfelgrat dann akute Staugefahr.
Führer
Hohe Tauern - Skiführer