Skitour Dauphinè - Dôme de Neige des Écrins (4015 m)
Glacier Noir - Col de la Temple - La Berarde
Schwierigkeit | Gesamteindruck |
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3 / S |
Höhenmeter | Gehzeit |
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1200 m | Gesamt 6-8 h |
Exposition | Lawinengefahr |
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alle |
Beliebtheit |
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Eindrucksvolle Durchquerungsetappe durch das Herz der Dauphiné
Diese Etappe war für mich die eindrucksvollste der gesamten Durchquerung - und das will was heissen, immerhin waren auch die anderen Tage nicht billig. Aber diese Kombination an anspruchsvollen und nicht ungefährlichen Wegpassagen, grandioser Landschaft und perfekten Abfahrten gibts nicht oft.
Anfahrt
Keine - die Etappe beginnt am Refuge du Glacier Blanc
Ausgangspunkt
Refuge du Glacier Blanc (2542 m)
Routenverlauf
Der Tag startet mit einer Abfahrt - und zwar der ungemütlichsten des Tages. Von der Hütte gehts gleich den relativ steilen und mit bockharten Spuren des Vortages gespickten Hang nach Süden hinab. Nach einem kurzen Flachstück kommt nochmal eine steilere und etwas höhere Stufe - ebenfalls knallhart gefroren. Ein Ausrutscher oder Sturz würde hier fatale Folgen haben. Endlich unten im Talgrund ziehen wir die Felle auf und steigen über schönes Skigelände auf zum Glacier Noir. Nach einer kurzen Steilstufe erreichen wir den gewaltigen Gletscherkessel unter den Nordwänden von Pelvoux, Pic Sans Nom und Ailefroide - eine 1000-Meter-Wand neben der anderen ragt hier auf. Gemächlich ziehen wir unsere Spur nun nach Westen bis in das letzte Eck des Gletscher. Durch eine nach Süden exponierte Rinne stapfen wir mit Ski am Rucksack hinauf auf einen Felssporn zu einer kleinen Ruine eines alten Hüttchens. Die letzten 100 Hm zum Col lassen sich nochmal gemütlich mit Ski bewältigen, wo noch Zeit für eine ausgiebige Pause bleibt, bis die westseitigen Hänge etwas mehr auffirnen.
Abfahrt
Und wieder eine Traumabfahrt in dieser Woche. Vom Pass zuerst noch einige Meter Pulver, bis eine lange Rechtsquerung in schöne westsüdwestexponierte Hänge des oberen Glacier Temple führt. In perfektem Firn rauschen wir hinab bis zu einer Geländekante. Wir queren einige Meter nach rechts in eine breite und steile Rinne - ein 400 Höhenmeter 40 Grad-Hang mit nochmals idealem Firn. Sobald wie möglich queren wir rechts aus der Rinne heraus und erreichen in Schrägfahrt einen steilen, ausgesetzten Westhang, der nach unten abbricht. Knapp oberhalb des Abbruchs queren wir nach Norden bis an eine kurze Rinne, die sich zu Fuß relativ gut queren läßt. Ohne weitere Probleme erreichen wir nun das (geschlossene) Refuge Temple Ecrins. Von der Hütte fahren wir rechts haltend auf einen Latschensporn, über den der Sommerweg führt. Nachdem wir einige Kehren dem Sommerweg folgen, führt rechts eine schmale steile Rinne in eine schneegefüllte Klamm. Da bereits Abfahrtsspuren in die Klamm führen entscheiden wir uns dafür diesen nachzufahren. Die Klamm ist komplett mit Lawinenschnee zugeschüttet und ermöglicht so eine wilde Abfahrt in abenteuerlichem Ambiente. Im Talgrund angekommen läßt der Blick zurück ernsthafte Zweifel aufkommen, wo wir die letzte Stunde abgefahren sind. Gemütlich lassen wir es nun zum Refuge du Carrelet laufen. Für die restlichen 5 km hinaus nach La Berarde ist dann etwas mehr Armkraft erforderlich - aber das Bier und die erste Dusche in der Gite locken bereits. Übernachtung: Centre Alpin Francais, La Berarde
Hinweise
Übernachtung: Centre Alpin Francais, La Berarde
Ohne Spur sind der Aufstieg zum Col und die Querung zur Temple Ecrin-Hütte schwierig zu finden. Absolut sicheres Skifahren an mehreren Passagen unbedingt erforderlich.
Führer
Skidurchquerungen der Alpen