Winterausflug an die Kampenwand

7. 12. 2024 | Tourenverhältnisse Chiemgauer Alpen
von Markus Stadler

Winterwanderung auf den Hausberg

Nachdem die Schneelage noch zu spärlich für Skitouren und meine Motivation auf Schneekanonenlärm am Spitzing oder Sudelfeld gleich Null ist, habe ich meinen Schneelage-Check heute in eine alpin angehauchte Winterwanderung verpackt. Ich bin von Hintergschwendt über den Gederer-Steig auf die Kampenwand.

Am Ausgangspunkt in Aigen (830 m) ist noch alles grün, der erste feine Hauch von ein paar Zentimetern Neuschnee beginnt etwa auf 1000 m. Das wars dann aber erstmal – bis unter die Nordwand des Zwölferturms wird es kaum mehr. Erst dort liegen dann in den Löchern ein paar dünne Altschneeflecken, und dann nimmt auch die Neuschneehöhe auf 10 Zentimeter zu. An der ostseitigen Querung um den Sulten merkt man die Leelage. Hier liegen dann durchschnittlich etwa 15–20 Zentimeter – wobei diese vom Wind sehr unregelmäßig verteilt wurden. Großteils ist hier auch eine dünne (5 cm), durchbrochene und verharschte Altschneedecke vorhanden. Die Kampenwand ist erwartungsgemäß stark abgeblasen nach dem Sturm von gestern. An einigen Stellen sinkt man zwar bis über die Knie ein, meist liegt im Aufstieg hier oberhalb von 1500 m nicht mehr als 20 cm Schnee – auch die Altschneedecke ist sehr unregelmäßig verteilt und an der Oberfläche mit einer eisigen Regenkruste überzogen. Am heikelsten war heute der Eingang in die Kaisersäle, wo die speckigen Schrofen mit Wassereis überzogen sind. Ohne Steigeisen musste ich sehr vorsichtig sein. Der Weiterweg zum Gipfel ging dann wieder besser.

Fazit: Als Winterwanderung heute gut - aber in den Felspassagen aufpassen wegen des Eises. Schneeschuhe braucht man nicht. Mit Ski wäre man komplett fehl am Platz gewesen.