Winkelkar, Zahmer Kaiser

17. 12. 2017 | Tourenverhältnisse Kaisergebirge
von Markus Stadler

Viel Neuschnee im oberen Teil des Kares, alles in allem gut fahrbarer Pulverschnee.

 

Der Nordstau hatte das Kaisergebirge heute fest im Griff. Bei der Anfahrt hatte ich noch kurz auf das Scheiblingkar spekuliert, aber angesichts des anhaltenden Schneefalls und rund 20 cm Neuschnee im Tal war mir das dann doch zu heikel, da ich auch nicht einschätzen konnte wie die Windtätigkeit sein wird.

So ging es mal wieder ins Winkelkar. Am Parkplatz steht neuerdings ein Parkscheinautomat - 3 Euro kostet das Abstellen des Vehikels. Auf der ersten Wiese beim Parkplatz liegt schon fast ein halber Meter Schnee, davon gut 20 cm lockerer Pulver auf einer kompakten, harten Unterlage. Auch die kurze Waldpassage gleich am Anfang hat schon genug Schnee zum Durchfahren. Im weiteren Verlauf an der Großpointneralm vorbei wird die Neuschneemenge erstmal nicht viel mehr, wobei aber überall eine solide Unterlage dafür sorgt, dass man ohne Bedenken zügig abfahren kann. Das ändert sich aber deutlich an der Karschwelle auf Höhe der Winkelalm. In windberuhigten Bereichen hat es hier etwa 40-50 cm Pulverschnee oberhalb des Harschdeckels und je weiter man das Kar aufsteigt, umso mehr wirds.

Ganz oben am Ende der Skitour waren es etwa 60-80 cm Pulverschnee aus den letzten paar Tagen und gegen 13 Uhr hat es sehr stark geschneit: bei wenig Wind sind in 30 Minuten etwa 5 cm hinzugekommen. Aus den umliegenden Flanken hörte man immer wieder das Abgehen von Lockerschneerutschen. Bei null Sicht und hüfttiefem Schnee war die Abfahrt auf dem ersten Stück nicht als solche zu bezeichnen. Sobald aber die ersten Bäume etwas Kontur verschafften konnte man steilere Abschnitte zügig hinabtauchen. Ab der Karschwelle ließ es sich dann auf den 20-30 cm Pulverschnee auf der harten Unterlage auch in den weniger steilen Passagen außerhalb der Aufstiegsspur abfahren.

Skitourenführer Bayerische Alpen