Tourenbedingungen Gosaukamm, Stuhlloch

1. 03. 2014 | Tourenverhältnisse Dachsteingebirge
von Markus

Wenig Schnee, aber in guter Qualität vorhanden.

Aufgrund des Wetterberichts, der den längsten Sonnenschein im Osten versprochen hatte, ging es heute ins Salzburger Land in den Gosaukamm. Bei der Anfahrt war praktisch kein Schnee zu sehen und erst am Parkplatz gab es die ersten weissen Flecken, weshalb wir schon Schlimmes befürchteten. Von Pommern wählten wir den Weg über die Stuhlalm, wobei wir im Aufstieg die erste halbe Stunde die Ski trugen. Dann ging es über griffigen, harten Harsch auf dem Schneepuzzle der Wiesenhänge unterhalb der Alm durchgängig mit Ski, wobei zweimal kurze Stücke über die aperen Rücken ein paar Meter übers Gras gegangen werden musste. Die aperen Stücke waren übersät mit blühenden Schneerosen. Blühende Schneerosen überall
Blühende Schneerosen überall Schaut schlimmer aus als es ist - an dieser Stelle musste man zweimal 3 Meter übers Gras gehen - die Schneerinnen zwischen den Rücken sind hier gut versteckt
Schaut schlimmer aus als es ist - an dieser Stelle musste man zweimal 3 Meter übers Gras gehen - die Schneerinnen zwischen den Rücken sind hier gut versteckt :-) Ab der Stuhlalm dann gute Schneelage - Südhänge und Südwesthänge gut durchgefroren, Nordhänge noch pulvrig. Nach der kurzen Fellabfahrt in den Karboden ging es durchs Stuhlloch bis vor den letzten Steilhang. Dieser sah etwas windgepresst aus, weshalb wir noch links ein Stück Richtung untere Stuhllochscharte aufstiegen. Hier folgte ich den Spuren nach links eine steile Rinne über den Südhang hinauf zu einem Sattel. Die meisten meiner Vorgänger hatten hier anscheinend umgedreht, eine ältere Spur führte aber noch weiter (wie ich später erfuhr auf die Großwand). Nachdem ich schon spät dran war und der Schnee teilweise schon recht weich war, begnügte ich mich mit der Scharte und fuhr in dem tiefen Firn die gut 45 Grad steile Rinne wieder ab ins Kar, wo mein Begleiter Berti zurückgeblieben war. Blick von der Scharte zur Bischofsmütze.
Blick von der Scharte zur Bischofsmütze. Diese Rinne ging es hinauf bis zum Grat.
Diese Rinne ging es hinauf bis zum Grat. Die Abfahrt im Kar bot guten Pulver. Den windgepressten Bereichen konnte man hier gut ausweichen. Bald querten wir nach rechts, wo es in den Südwesthängen perfekten Firn gab. Nach dem Gegenanstieg zur Stuhlalm ging es ebenfalls auf perfekten Firn über die schon recht ausgeaperten Wiesen ohne Abschnallen hinab zur Straße. Im Aufstieg hatten wir uns die richtige Linie ausgespäht. Ein Stück konnte man auf der Straße noch abfahren, dann musste man insgesamt 4x abschnallen und dabei vielleicht 500 m tragen. Die letzte Wiese zum Parkplatz ging gerade noch so zum Abfahren. Noch zwei oder drei warme Tage, dann trägt man wohl bis fast zur letzten Linkskehre der Straße. Gegenanstieg zur Stuhlalm - Blick zurück ins Stuhlloch.
Gegenanstieg zur Stuhlalm - Blick zurück ins Stuhlloch.