Sundergrund, Zillertaler Alpen, Mullner
Firn und Pulverschnee in den Hochlagen, Sumpfschnee in tieferen Lagen.
Heute hab ich mir im Sundergrund mal ein exotischeres Ziel ausgesucht und wir haben dem Mullner einen Besuch abgestattet.
Am Gasthaus in der Au liegen noch Schneereste, die im Schatten aber durchaus noch einen halben Meter hoch sein können (z. B. beim Bolderblock "Happy Place"). Die Kletterwand Au-Süd hingegen ist komplett trocken und ohne Schneekontakt erreichbar.
Die Straße in den Sundergrund wurde bis zur Unteren Rachhüttenalm (ca. 1,5 Km) geräumt, man kann aber gut die Hälfte davon auf dem Restschnee oder am Rand abfahren, sonst muss man die Ski auch in der Abfahrt tragen. Danach liegt noch etwa ein halber Meter und mehr Schnee auf der Straße.
Der Aufstieg ins Rachkar ist bis zur Rinne, aus der ein luftiges Band nach rechts auf den ersten Rücken führt, schneefrei. Die Rinne selbst ist mit Schnee gefüllt und es hängt auch oberhalb noch etwas Schnee, der mit Rutschen diese Zustiegsrinne bedroht. Nach dem Band haben wir relativ bald die Ski angeschnallt, das Gelände ist aber hier noch nicht wirklich skitauglich und die Tour wird sicher angenehmer wenn die Schneegrenze 100 Hm höher liegt. Bis zur Mooslahnerhütte (1915 m) hats nicht durchgefroren - im Aufstieg gabs einen brüchigen Harschdeckel, in der Abfahrt Sumpf. Danach dann überwiegend tragfähiger Deckel (außer unter den Bäumen), der unterhalb 2000 m bei der Abfahrt gegen 12.30 auch schon durchgeweicht war. Oberhalb 2000 m im Rachkar super Firn, ab 2500 m in den Nordosthängen noch pulvrig (mit viel Graupelanteil). Gipfel mit Ski ersteigbar - wir sind auf den Nordgipfel (2812 m), der Hauptgipfel (2818 m) wäre ebenfalls mit Ski besteigbar gewesen.
Kleines, aber interessantes Detail am Rande: Die Straße in den Zillergrund ist bei den derzeitigen Bedingungen zwischen 12 Uhr und 20 Uhr wegen Lawinengefahr gesperrt. Und am Gasthaus in der Au gibts praktisch nix zu essen und damit drei Optionen: Erstens selber etwas mitnehmen, zweitens bis 20 Uhr hungern oder drittens auf Flüssignahrung umsteigen.