Skitouren rund um das Meißner Haus, Tuxer Alpen
Windige Zeiten in den westlichen Tuxern
Wir hatten Freitag und Samstag zwei Tage Zeit und entschieden uns wegen der Lawinensituation weiter im Westen und Süden und der Tatsache, daß wir diese Ecke der Tuxer noch nicht kannten für zwei Tourentage im Viggartal mit dem Meißner Haus als Stützpunk. Von Mühltal aus hieß es zuerst einmal die Ski ca. 150-200 Hm zu tragen, da hier höchstens noch Reste des kürzlich gefallenen Neuschnees übrig waren. Für diesen ersten Tag suchten wir uns den Morgenkogel als Ziel aus nachdem wir einige Sachen im Meißnerhaus deponiert hatten. Hier ist im Talboden auf ca. 1700 m die Schneelage ganz ausgezeichnet, ich würde schätzen, daß so ca. 1 m Altschnee liegt. Im unteren Teil der Tour bis etwa zur Baumgrenze lag auch prima lockerer Pulverschnee. Dann nahm allerdings der Windeinfluß auf die Schneedecke deutlich zu. Ab dem Signalkopf war es ausgesprochen stürmisch und der Schnee mehr oder weniger vollständig verblasen bzw. in den Mulden eingeweht. Die letzten ca. 200 Hm zum Gipfel auf dem NW-Rücken waren wegen des Windes recht mühsam und der Gipfelaufenthalt fiel entsprechend minimal aus. Der obere Teil der Abfahrt war dann auch nicht wirklich toll, aber ab der Baumgrenze hatten wir im unteren Teil prima Pulverschnee.
Am nächsten Morgen hatte der Wind nochmal zugelegt und war auch im Talboden schon deutlich zu bemerken. Da die Route zur Kreuzspitze im oberen Teil allerdings überwiegend durch Mulden führt (Seegrube) und deshalb relativ windgeschützt verläuft war es zwar überwiegend böig, aber durchaus erträglich. Sobald wir allerdings in Kammnähe kamen, so ca. 30-50 Hm unter dem Gipfel, entschlossen wir uns umzudrehen weil es einen wirklich brutalen Föhnsturm hatte der direkt am Kamm und auf dem Gipfel wohl schon echt gefährlich werden konnte. In der Tat zeigen die Aufzeichnungen der Wetterstation auf dem Patscherkofel für den Samstag eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von ca. 100 km/h, mit Spitzen über 120 km/h. Die Abfahrt war dann eher mühselig, da man einerseits immer wieder mit den Windböen zu tun hatte und andererseits der Schnee sehr stark vom Windeinfluss und einer Schmelzharschkruste vom Vortag geprägt war.
Die Talabfahrt war dann bis auf eine Höhe von ca. 1350m möglich, das wird sich aber vermulich in den nächsten Tagen relativ schnell nach oben verschieben bis auf einer Höhe von ca. 1500-1600 m die wie gesagt recht solide Altschneedecke beginnt.