Schneeverhältnisse Karwendelgebirge - Plumskar

8. 03. 2015 | Tourenverhältnisse Karwendelgebirge
von Markus Stadler

Traumhafter Pulverschnee aber im oberen Teil nicht unkritisch.

Nach dem gestrigen Schönwettertag war zu befürchten, dass die meisten lohnenden Pulverkare schon etwas verspurt sind. Daher haben wir uns heute was weniger bekanntes mit einen längeren Anmarsch ausgesucht und waren komplett alleine in einem einsamen Karwendelkar. Los ging es am Großparkplatz in Pertisau entlang des flachen Winterwanderwegs, bzw. teilweise entlang der Fahrstraße zur Gernalm - eine Stunde für 200 Höhenmeter. Hier liegt ein knapper Meter Schnee in den Schattenlöchern, der dort auch noch schön pulvrig ist.

Der Aufstieg ins Plumskar durch den waldigen, von tiefen Gräben durchzogenen untere Teil erfordert etwas Spürsinn und ein oder zweimal haben wir nicht ganz die optimale Linie erwischt, wie wir dann in der Abfahrt gesehen haben. In schneereichen Wintern dürfte dieses latschenbewachsene Gelände noch etwas angenehmer zu gehen sein. Die untere Steilstufe bestand aus gesetztem Pulver, der allerdings auch nicht optimal mit der Unterlage verbunden war. Mit Entlastungsabständen aber für uns o.k. 

Das flachere Stück danach dann perfekter, gesetzter Pulverschnee bevor es in den schattigen Karwinkel geht. Hier war bereits deutlich mehr Windeinfluss erkennbar und mehrere große Triebschneepakete vom Sturm letzte Woche hingen in den Hängen, denen man aber noch passabel ausweichen konnte. Am letzten Steilhang vor der Gipfelrinne war dann aber Schluss für uns. Auch hier lag alter Triebschnee von letzter Woche, der beim Säulentest bereits beim dritten leichten Klopfen in rund 50 cm Tiefe recht glatt abbrach. 

Die Abfahrt war ein Traum in Pulverschnee, wie es besser nicht hätte sein können. Erst ab der Waldgrenze wurde er stellenweise etwas pappig an der Oberfläche und an der Gernalm auf der Sonnenseite taute es ordentlich. Talauswärts wählten wir die meist leicht eisige Straße, die bis auf ein paar sonnenbeschienene Flachstücke mit gelegentlichen Skatingschüben ordentlich lief. Nur die letzten 500 m trugen wir die Ski auf der aperen Straße zum Auto, anstatt die stark frequentierte, weiche Langlaufloipe zu nehmen.