Ötztaler Alpen - Gurgltal
Zweieinhalb Skitourentage rund um die Langtalereckhütte bei sehr wechselhaftem Wetter.
Zweieinhalb Skitourentage rund um die Langtalereckhütte bei sehr wechselhaftem Wetter. Am Samstag leichter Schneefall ab ca. 1800 m, aber noch unergiebig. Über Nacht dann 5 - 10 cm Neuschnee und sehr windig. Im Laufe des Sonntags weitere ca. 5 - 10 cm Neuschnee mit viel Wind. Die Folge - in windgeschützten Karen in den Hochlagen liegt knietiefer Pulver - in Kammlagen auch Triebschnee. Ansonsten auf den Gletschern windverblasener Schnee aber nur teilweise mit Deckel. Sonntag - Annakogel Abfahrt von der Hütte bei 10 cm Neuschnee auf überwiegend harter Unterlage zum Gurgler Bach. Durch die eindrucksvolle Schlucht geht es nun mit Ski bequem hinauf zum Gletscherbeginn. Zahlreiche kleine Lawinenkegel sind in der Schlucht, der Bach ist bis auf wenige Stellen komplett verschüttet. Bei den momentanen Temperaturen kein Problem, an den Flanken hängen aber noch einige Schneepakete, die bei Erwärmung sicherlich irgendwann in die Schlucht rutschen werden. Bei null Sicht steigen wir nun links vom Gletscher über Moränengelände hinauf zum Hochwildehaus, wo wir im Schneesturm in der Fidelitashütte Brotzeit machen. Dann reisst es etwas auf und bei diffuser Sonnenstrahlung schlappen wir mit Rückenwind über den flachen Gletscher hinauf zum Annakogel. Die letzten Meter zum Gipfel sind rechts vom schmalen Grat einige sehr labile Triebschneepakete, so dass wir zu Fuß direkt übern Grat gehen. Bei der Abfahrt ist die Spur komplett wieder zugeblasen. Starker Gegenwind sorgt dafür, dass wir nach dem netten Gipfelhang bis zum Hochwildehaus fast alles schieben müssen. Hier zieht es darüberhinaus wieder zu, so dass wir uns die restliche Abfahrt bis zum Talboden bei fehlender Sicht fast im Schrittempo hinuntertasten. Dort treffen wir auf andere Spuren und bequem geht es jetzt weiter hinab zur Schlucht und zum Auffellpunkt. Am Gegenanstieg hat der Wind die alte Aufstiegsspur ebenalls wieder verblasen, so dass wir auch die 200 Hm nochmal spuren müssen.
An der Fidelitashütte - dem Winterraum des Hochwildehauses
Abfahrt durch die Schlucht des Gurgler Baches Montag - Eiskögele Aufstieg in vorhandener Spur auf teilweise 20 - 40 cm tiefem Pulver/Triebschnee, bzw. abgeblasenem Harsch bequem bis unter den letzten Steilhang zur Scharte. In vielen Spitzkehren hinauf zum Grat, wo wir die Ski deponieren. Über den verschneiten Blockgrat, bzw. oben rechts davon ohne Steigeisen problemlos zum Gipfel. Vom Skidepot sind wir dann mit Ski am Rucksack (aber ohne Steigeisen - mit wäre besser gewesen!) 30 Höhenmeter m nach Norden abgestiegen zum Hangerer Ferner. Auf den steilen Felsplatten liegt hier nur wenig lockerer Pulverschnee. Eine Gruppe Franzosen vor uns ist mit Ski runter und hat den letzten Schnee von den Steinen gekratzt. Auf dem Ferner dann super Pulver bis ca. 2800 m, die nächsten 200 m teilweise mit Winddeckel. Unterhalb 2600 m dann bereits ein Harschdeckel vom Strahlungseinfluss des Vortags. Im Steilhang in den Talboden viele Lawinenboller, so dass man am besten mit langer Querfahrt nach links in einen angenehmer zu fahrende Mulde fährt. Von Schönwies auf der hartgefrorenen Piste ins Tal.
Aufstieg von der Langtalereckhütte zum Eiskögele
Der Nordhang des Eiskögele, gut sichtbar die felsdurchsetzte Steilstufe.