Lienzer Dolomiten - Nord-Süd-Durchquerung

11. 03. 2020 | Tourenverhältnisse Lienzer Dolomiten
von Markus Stadler

An einem warmen Frühlingstag im Kärntner-Osttiroler Grenzgebiet.

Unser Start war um 8 Uhr in Tuffbad bei St. Lorenzen im Lesachtal. Nach milder und windiger Nacht war die Schneedecke im Windsendertal nur oberflächlich mit einem brüchigen Harschdeckel überzogen. Der Aufstieg über den Steilhang in Richtung Seekofel begann bereits aufzuweichen, war aber noch stabil. Etwa eineinhalb Stunden später gingen die ersten Nassschneelawinen drüber ab. Im Karboden zum Luggauer Törl dann wieder Pulverschnee mit übler Stollenbildung unter den Fellen. Der Gipfelanstieg zur Grubenspitze sah ziemlich hart aus - ohne Steigeisen verzichteten wir darauf und fuhrten von der Nordschulter direkt in den NO-Hang ein, der im Schatten eine brüchige Kruste hatte und in der Sonne oberflächlich aufgesulzt war. Im Aufstieg ins Laserztörl dann auf der linken (nordostexponieren) Karseite stabile Schneedecke - gegenüber im Südhang eindrucksvolle Nassschnee-Lawinenaktivität bis in den Karboden. Nordseitige Abfahrt vom Laserztörl bis ca. 2100 m pulvrig, unterhalb stark bremsender Pappschnee. Dolomitenhütte war geöffnet, die Abfahrt bis zum Kreithof ist auf der präparierten Piste noch gut möglich.