Erster Ausflug in den Schnee am Spitzstein
Winterwanderung in den Chiemgauer Alpen
Bisher war der Herbst extrem warm. In den meisten Jahren kam der erste massive Schneefall bis unter 1500 m Anfang oder MItte Oktober (manchmal sogar schon im September) - heuer gab es hingegen noch nicht mal Bodenfrost. Dementsprechend ist die Vegetation auch noch etwa einen Monat hinterher, bis in die höchsten Lagen der Chiemgauer Alpen ist noch das Laub an den Bäumen. In den letzten Tagen gab es nun endlich ein ordentliche Niederschlagspackung. Wärend in den hohen Lagen am Alpenhauptkamm und in den Südalpen bereits in den Vortagen ergiebige Neuschneemengen von teils über einem Meter gefallen sind, gab es hier in den Voralpen erst mit der Kaltfront von Donnerstag auf Freitag Schnee. Vorher ging noch alles als Regen nieder. Für Skitouren war es daher noch viel zu wenig, aber einen Ausflug in den Schnee wollten wir trotzdem machen.
Wir sind von Rosenheim mit dem Zug nach Bernau und mit dem Bus nach Sachrang gefahren. Von dort sind wir zum Spitzstein aufgestiegen, über den Nordwandsteig hinab und weiter über Brandlberg und Zinnenberg zur Ruine der Klausenhütte. Der Abstieg führte uns dann über die Ellandalm nach Aschau zum Bahnhof.
Im Tal auf 750 m war noch alles grün, aber bereits auf 900 m fing der Schnee an. Zwischen 1000 und 1200 m (Spitzsteinhaus) hatte es ca. 10 cm geschneit, oberhalb war dann die Schneehöhenverteilung durch den Windeinfluss recht unregelmäßig. Ich würde sagen, dass es auf 1500 m etwa 20-30 cm im Durchschnitt waren, in den steilen Nordhängen auch noch etwas mehr, da hier der Boden nicht so extrem warm war und der Neuschnee weniger stark zusammengesackt ist. Dafür war in den anderen Expositionen der Neuschnee auf den untersten 5 cm reiner Schneematsch, nur an der Oberfläche war er pulvrig. Am Nachmittag ist dann der Wind immer mehr geworden und hat im Kammbereich neue Verfrachtungen gebildet. Der Blick in Richtung Alpenhauptkamm hat gezeigt, dass dort ein ordentlicher Sturm massiv Schnee verfrachtet hat.