Produkttest Skitourenrucksack Salewa Winter Train 26

Skitourenrucksack Salewa Winter Train 26

Für das Bergzeit-Magazin konnte ich den neuen Skitourenrucksack „Winter Train 26“ des Herstellers Salewa mehrere Wochen eingehend testen. Der Rucksack wurde mir dafür von Bergzeit kostenlos zur Verfügung gestellt. Weitergehende Vergütung oder gar Einfluss auf das Testergebnis gab es weder von Bergzeit noch vom Hersteller. Im folgenden gibt es eine Zusammenfassung des ausführlichen Testberichts, den Du im Bergzeit-Magazin findest.

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Im Praxiseinsatz

Der Rucksack traf im September bei mir ein. Auf kleineren Wanderungen durfte er bereits etwas Frischluft schnuppern. In der Folge kam er dann bei rund 10-15 Skitouren im Hochwinter zum Einsatz. Hauptsächlich handelte es sich dabei um kurze Halbtagestouren sowie einige Tagestouren bei sehr unterschiedlichem Tempo. Bei moderaten Temperaturen um die 0° Celsius kamen wir schon ein wenig ins Schwitzen und die Belüftung des Tragesystems durfte sich beweisen. Auch die weiteren Einsätze beschränkten sich auf Halbtagestouren in den Voralpen. Bei etwas größeren Unternehmungen, wo mehr Ausrüstung erforderlich wird, stieß er aber schnell an Grenzen, so dass ich dann meist ein anderes Modell wählte.

Stauraum

Die eher kurze Bauweise offenbart ihren Nachteil, sobald ich die Lawinensonde und den Stiel der Lawinenschaufel in die dafür vorgesehenen Fächer schiebe. Ich nutze die Schaufel Ortovox „Kodiak“ mit dem etwas wuchtigeren „D-Griff“. Für deren Stiel ist der Rucksack rund 2-3 cm zu kurz. Der Reißverschluß lässt sich zwar mit Mühe schließen, aber der von innen dagegen drückende Schaufelstiel erschwert dann den Zugang ins separate Wertsachenfach. Bei zwei anderen getesteten Schaufelstielen gab es diese Probleme nicht. Ansonsten reichen die 26 Liter für Tagesskitouren, ein Raumwunder ist der Rucksack aber nicht. Das liegt vor allem daran, dass sich das Gesamtvolumen nicht über das Hauptfach hinaus ausdehnen lässt und der Platz in den Zusatzfächern eng wird wenn das Hauptabteil voll ist. Das wasserdichte Bodenfach ist vor allem für die Steigfelle gedacht, auch Leichtsteigeisen könnte man dort unterbringen.

An der Außenseite befinden sich Befestigungsmöglichkeiten für ein Eisgerät oder einen Pickel, zudem eine Helmbefestigung, hinter die man auch eine Jacke oder ein Halbseil klemmen könnte. Darüber hinaus gibt es eine Befestigungsschlaufe für Stöcke und die Skihalterung

Das Handling

Der umlaufende Drei-Wege-Reißverschluss ermöglicht einen bequemen Zugang zum Hauptfach. Hat man eine Ahnung wo sich der gewünschte Gegenstand befindet, kann man diesen sehr schnell und gezielt erreichen, ohne sich von oben nach unten durchwühlen zu müssen. Etwas störend ist die Helmbefestigung, deren Riemen über den Reißverschluss drübergeht. Besonders um gut in das ohnehin kleine und enge Wertsachenfach zu gelangen, muss man die Helmfixierung öffnen. Allgemein wird das Handling schwierig wenn der Rucksack sehr voll ist, besonders wenn man in die Zusatzfächer möchte. Stock- und Pickelbefestigung funktionieren nach bewährten System, die Skihalterung ist ebenfalls praktikabel. Mit Übung und Beweglichkeit im Schulterbereich kann man die Ski sogar verstauen ohne den Rucksack abzusetzen und der Magnetverschluss lässt sich auch mit dicken Handschuhen gut bedienen.

Vor und Nachteile auf einen Blick

+ leicht (von mir gewogene 822 g) bei recht robustem, abriebfestem Material
+ komfortables, sehr gut belüftetes Tragesystem
+ Umlaufender Reißverschluss für schnellen und gezielten Zugang zum Hauptfach
+ von außen zugängliches Wertsachenfach
+ praktische Skibefestigung

- etwas kurz für manche Lawinenschaufeln
- generell knapp bemessener Platz, bei vollem Rucksack erschwerte Nutzung der Zusatzfächer
- Fellabteil für breite Felle sehr klein
- preislich eher im gehobenen Segment bei der gebotenen Ausstattung