Produkttest Zebru-Jacket von Ortovox

Vielseitig einsetzbare Isolationsjacke

Wie immer vorweg: Der Hersteller Ortovox hat mir im Rahmen einer umfassenden Kooperation verschiedene Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung gestellt, zu denen ich teils Testberichte anfertige. Diese gehen u.a. auch in die Produktweiterentwicklung ein. Ist ein Testbericht zu negativ, könnte der Hersteller gegen die Veröffentlichung votieren. Die Testberichte werden vom Hersteller nicht korrigiert oder gar geschönt sondern geben meine ehrliche, subjektive Meinung wieder.

Die Testtouren

Die Zebru-Jacke habe ich seit Mitte Dezember in Gebrauch. Dementsprechend nutzte ich sie bisher fast ausschließlich beim Skitourengehen und bei Winterunternehmungen mit der Familie wie Rodeln oder Pisteln. Die Temperaturen waren meist im gemäßigten Bereich zwischen 0 und -10 Grad. Aber auch im Alltag verwende ich die Jacke, zum Beispiel wenn ich am Morgen die Kinder mit dem Radl in die Schule und die KiTa bringe.

Material

Das dünne und leichte Außenmaterial Tech-Stretch besteht zu 100% aus Polyamid und ist elastisch. Die Füllung (Wattierung) enthält 70% Swisswool (Schurwolle) und 30 % Polyactid (ein langlebiger, aber unter entsprechenden Umgebungsbedingungen biologisch abbaubarer Kunststoff, der auf Maisbasis hergestellt wird).

Ausstattung

  • Brusttasche
  • warme, eng anliegende Kaputze.
  • Elastischer Bund an Ärmeln, Kaputze und unten am Saum.

Tragekomfort und Praxiseinsatz

Ich bin 1,82 m groß und schlank mit relativ langen Armen (Spannweite 1,95 m). Die Größe M passt mir gerade so - die Jacke sitzt knapper als andere Ortovoxjacken der Größe M. Das sehr weiche und leichte Material sorgt für ein ausgesprochen angenehmes Tragegefühl.

Das Obermaterial ist recht windabweisend und auch Schnee haftet nicht daran. Wasserdicht ist die Jacke aber nicht. Die Atmungsaktivitiät ist hervorragend, selbst bei anstrengenden Anstiegen habe ich deutlich weniger das Gefühl zu schwitzen als in dünnen Softshelljacken oder erst recht in einer Hardshell. Und selbst wenn man leicht schwitzt, nimmt die Swisswoolschicht sehr viel Feuchtigkeit auf, ohne dass sich die Jacke feucht anfühlt. Dadurch wärmt die Jacke auch im feuchten Zustand viel besser als zum Beispiel eine vergleichbare Daunenjacke.

Die Ausstattung ist extrem minimalistisch - bis auf eine Brusttasche gibt es keine weiteren Möglichkeiten, Gegenstände zu verstauen. Die Tasche ist ausreichend tief, damit der Inhalt beim Öffnen nicht herausfällt und sie ist so angebracht, dass die Rucksackgurte nicht darüberlaufen. Bei Alltagseinsatz in der Stadt würde ich mir oft eine zweite Tasche wünschen, aber dafür ist die Jacke ja eigentlich nicht entwickelt.

Die Kaputze liegt eng am Kopf an und trägt so wenig auf, dass man sie problemlos unter dem Helm oder unter der Hardshellkaputze tragen kann. Sie stört aber auch nicht im Nacken, wenn man nur die Kaputze der Hardshell überzieht.

Vorteile und Nachteile auf einen Blick

+ Sehr leicht (meine Waage sagt 284 g bei Größe M)
+ kleines Packmaß
+ angenehmer Tragekomfort durch weiches, dehnbares Außenmaterial
+ hervorragende Atmungsaktivität
+ winddicht, schneeabweisend.
+ wärmt auch in feuchtem/nassem Zustand noch (deutlich besser als Daune)

- hoher Preis (290 Euro) für letztendlich wenig Material
- evtl. der geringe Stauraum für zweckfremde Nutzung (als Stadtjacke).

Fazit: Eine absolute Top-Jacke, auf die ich derzeit bei kalten Temperaturen ungern verzichte.