Pleitewandl
Beliebter Klettergarten über den Dächern von Oberwössen
Neben der Zellerwand hat sich das Pleitewandl bei Oberwössen in den letzten Jahren zum zweiten großen Klettergebiet im Achental gemausert. Nachdem am Hauptsektor bereits in den 80er-Jahren die ersten Linien erschlossen wurden, dauerte es bis etwa zur Jahrtausendwende, bevor sich der Klettergarten über die Grenzen des Achentales hinaus etablieren konnte. Aufgrund des wenig bequemen Wandfußes wurde dann aber – besonders an sonnigen Herbsttagen – der eh schon knappe Platz an den Einstiegen noch knapper. Die jüngste Erschließungswelle in den letzten Jahren widmete sich besonders den Felsmassiven ein gutes Stück rechts oberhalb des Hauptsektors. Dieses „Obere Pleitewandl“ besteht aus mehreren Sektoren, die zum größten Teil vom Oberwössener Martin Schuster, sowie dem Marquartsteiner Miche Feichtner eingebohrt wurden. Insbesondere das Routenspektrum im mittleren Schwierigkeitsbereich erfuhr dadurch eine markante Aufwertung. Für Kletterer, die im 6. bis 8. Schwierigkeitsgrad ihren Spaß haben, sind diese Felsen trotz des längeren Zustiegs mehr als nur ein Ausweichziel, wenn’s am Hauptsektor mal wieder eng wird.
Anfahrt
ÖPNV: Das Gebiet lässt sich sehr gut mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Die RVO-Buslinie 9505 fährt stündlich vom Bahnhof Prien über Marquartstein nach Reit im Winkl. Man steigt an der Bushaltestelle "Oberwössen-Touristinfo" aus.
PKW: Von Marquartstein kommend parkt man am Ortsende von Oberwössen auf der rechten Seite nach dem ehemaligen „Gasthaus zur Post“ auf dem großen Parkplatz. Das Parken jenseits der Hauptstraße am Beginn des Zustiegs wird nicht gerne gesehen.
Zugang
Von der Bushaltestelle bzw. dem Gasthaus zur Post, folgt man der Hauptstraße etwa 100 m und biegt links in die Seitenstraße. Der Linkskurve nicht folgen, sondern geradeaus weiter und über eine Brücke über den Bach in den Wald. Nun links auf schmalem, aber gut ausgetretenem Weg erst gemütlich, dann steiler durch den Wald hinauf zum Sektor 3 - Pleitegeier (10 bis 15 Min.). Das Band der Sektoren 1 und 2 befindet sich wenige Meter links davon oberhalb einer kurzen plattigen Kletterstelle (Fixseil). Folgt man dem Weg am Wandfuß von Sektor 3 nach rechts, kommt man nach einigen Kehren zu einer Gabelung. Hier zweigt ein Steig nach links zu Sektor 4 ab (gesamt 20 bis 25 Min.). Folgt man dem Steig noch ein Stück steil aufwärts, kommt man zu den Sektoren 5 und 6 (gesamte Gehdauer von Oberwössen 25 bis 30 Min.).
Kletterrouten
Am Pleitewandl gibt es an insgesamt sechs Sektoren über 90 Routen in allen Schwierigkeitsgraden mit Schwerpunkt im 7. und 8. Schwierigkeitsgrad. Die Routenlänge ist meist zwischen 15 und 20 Meter.
Kletterführer
Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten am Pleitewandl ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.
Updates, Berichtigungen, Ergänzungen - Stand Juni 2024
Seit der letzten Ausgabe erreichten mich einige Korrekturen, Ergänzungen und Infos zu gekletterten Projekten:
Seite 246 (Plattensektor):
6a: Rechts der Route Nr. 6 gibt es eine leichte Neutour: Zündkappal (4+), 10 m
Seite 248-252 (Hauptsektor):
Nr. 9: Gang Bang (10+)
Nr. 19a: Gegrillter Gockel (10-) Nach der Schlüsselstelle von Phoenix links weg
Seite 252/253 (Sektor Pleitegeier):
Nr. 11: Die Route heißt Atomic Café
Seite 256/257 (Sektor Blitzschlag):
Nr. 2: Mann oder Münchner (8+/9-)
Nr. 10: Opa Hoppenstedt (10-)
Seite 258/259 (Sektor Komet):
Nr. 2: Konfliktpotenzial - der Routenname wurde vom Stoffei mal wieder geändert und lautet jetzt Meteorit
Nr. 4: Die Route heißt Asteoroid
Nr. 6: Die Route heißt Hintertreppe