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Leonhardstein bei Kreuth

Leonhardstein bei Kreuth am Tegernsee

Am Leonhardstein bei Kreuth am Tegernsee gibt es ein breites Routenspektrum von kurzen harten Sportkletterrouten bis hin zu Mehrseillängentouren in fast allen Schwierigkeitsgraden.

Achtung Felssperrung wegen Vogelbrut 2024

An der Westwand brüten Kolkraben, Sperrung des Westpfeilers von 01.03.2024-31.07.2024
An der Südwand brüten Wanderfalken, Sperrung der Zentralen Südwand von 01.03.2024-31.07.2024. Gesperrt ist der Bereich von der Route Quaxi bis zur Route Kuschelrock. Nicht betroffen sind die Mehrseillängenrouten an den Platten links davon (Flora Bohra, Aprilscherz etc.), die "Oppenrieder-Routen" rechts, sowie die Sportklettersektoren an der "Welle" und "Calimero". Allerdings solltet ihr auch in den nicht gesperrten Wandbereichen unnötigen Lärm vermeiden, insbesondere sollte jetzt nicht mit Bohrmaschinen gearbeitet werden.

Harte Sportkletterrouten und botanisch geschmückte Plaisirplatten

Der Leonhardstein ist das Wahrzeichen von Kreuth - dem schmucken Bergdorf hinterm Tegernsee. Dass man dort klettern kann, wussten die Bergsteiger schon in früheren Zeiten, allerdings hatte die klassische Südwand nicht den besten Ruf. "Sehr grasig" lautete das Prädikat und das gilt für die gut 200 m hohe Route durch die zentrale Südwand noch heute, da sich sich immer entlang der strukturiertesten Linie zum Gipfel schlängelt. Links und rechts der Grasrampen glänzen jedoch kompakte Plattenfluchten aus bestem Kalk. Mit Bohrhaken und Blick für die beste Linie nach Felsqualitätskriterien haben hier in den letzten Jahren einige Erschließer schöne Genussklettereien hinterlassen. Daneben finden sich in den steilen Wandpartien die wohl schwierigsten Mehrseillängenrouten Deutschlands, erstbegangen vom Kochler Kletter-Urgestein Toni Lamprecht. In den Randbereichen Links und rechts der Südwand wurden zudem in mehreren Sektoren eine ganze Reihe an kurzen Sportkletterrouten eingerichtet.

Anfahrt

Mit ÖPNV: Mit dem Zug von München über Holzkirchen zum Bahnhof Tegernsee. Dort fährt direkt am Bahnhofsvorplatz die Buslinie 356 nach Wildbad Kreuth / Klamm ab. Mit ihr fährt man bis zur Haltestelle Kreuth-Riedlerbrücke.

Mit PKW: Von der A8 fährt man in Holzkirchen aus und am Tegernsee vorbei bis Kreuth. Für Zugang a) Parkt man am Wanderparkplatz unterhalb der Kirche, für Zugang b) fährt man noch einige Kilometer weiter, bis rechts de Straße der Parkplatz am Schwarzenbach liegt.

Zugang

a) Von Kreuth an der Kirche vorbei dem Wanderweg in Richtung Leonhardstein folgen, bis man nach ca. 30 Min. bei der Duslauer Alm auf eine Forststraße trifft. Ihr folgend nach links bis zu einer Kahlschlagzone. Hier zweigen Pfadspuren ab (manchmal ist an ihrem Beginn auch ein Hinweisschild auf die saisonalen Sperrungen fürs Klettern). Dem undeutlichen Pfad durch den märchenhaften Blockwald aufwärts, zuletzt rechts haltend unter die Südwand (1 bis1,5 h von Kreuth).
b) Vom Parkplatz am Eingang des Schwarzenbachtales der Forststraße in Richtung Schwarzentenn-Alm etwa 15 Min. folgen, bis beim Strommasten Nr. 30 rechts ein deutlicher aber unmarkierter Pfad abzweigt. Ihm folgt man etwa 20 Min. aufwärts bis er zwischen zwei Felsblöcken hindurchführt. Hier zweigt links ein weniger deutliches Steiglein ab, das links zu einem wenig ausgeprägten Rücken führt. Über den Rücken kurz aufwärts bis man links auf Pfadspuren (tlw. orange Markierungen) an den Westpfeiler gelangt. Zur Südwand folgt man dem Steiglein am Rücken weiter bis ins Blockgewirr und hält sich dann links hinauf unter die Wand (1 h).

Routen

An der zentralen Südwand existiert rund ein halbes Dutzend, meist gut abgesicherter Routen von 4 bis 9 Seillängen im Schwierigkeitsgrad 6-7, sowie rechts davon einige ziemlich anspruchsvolle Touren im 9. bis 11. Grad. Links davon im steilen Westpfeiler gibt es einige Projekte, sowie ein paar harte Sportkletterrouten, hier besteht aber bis Ende Juli Kletterverbot wegen Vogelschutz und ein Verbot von weiterer Erschließung. Links davon befindet sich noch ein Bereich mit ca. 10 Sportkletterrouten, der von der Sperrung nicht betroffen ist. Rechts der Südwand gibt es mehrere Sportklettersektoren mit etwa 40 Routen im Bereich 6 bis 11.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen Band 3 - Bayrischzell - Benediktbeuern beschreibt die Kletterrouten am Leonhardstein ausführlich.

Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.