Kreithof bei Lienz in Osttirol
Lokales Sportklettergebiet bei Lienz in Osttirol
Oberhalb des Örtchens Lavant, wenige Kilometer südöstlich von Lienz bilden die Nordabhänge der Lienzer Dolomiten nocheinmal ein flaches Plateau auf dem der Kreithof steht. Unmittelbar hinter dem Gasthaus zieht ein nach Süden exponierter Felsriegel ostwärts den Hang hinab, an dem die Kletterer der Region schon seit den 80er Jahren für die alpinen Touren eindrucksvollen Wänden oberhalb trainieren. Das Klettergebiet Kreithof besitzt sicher keine überregionale Bedeutung, aber für einen netten Klettertag in toller Landschaft lohnt es sich auch für Durchreisende. Auch als Alternative bei unsicherem Wetter wenn man sich die langen Touren der Lienzer Dolomiten nicht zutraut, bietet es sich an.
Anreise
Nach Lienz in Osttirol kommt man entweder über die Felbertauernstraße von Norden, von Westen durch das Pustertal oder von Osten durch das Drautal. Kurz vor dem östlichen Ortsrand zweigt nach Süden die Straße nach Tristach und Lavant ab. Kurz nach den letzten Häusern von Lavant beginnt rechts die Dolomitenstraße, die hinauf führt zum Kreithof (bis hierher mautfrei). Bei der Mautstelle biegt man links ab und parkt am ausgeschilderten Parkplatz (gebührenpflichtig - die Parkplätze am Kreithof sind nur für Gäste!). Fahrzeit von Lienz ca. 15 Min.
Übernachtung
1. Camping Ein Stück unterhalb des Kreithof am Tristachersee gibt es den Campingplatz Seewiese.
2. Sonstige Unterkünfte Sowohl am Kreithof, als auch oben an der Dolomitenhütte (Maut!) kann übernachtet werden.
Beste Jahreszeit
Die Wand liegt auf rund 1000 m Meereshöhe und ist nach Süden exponiert. Geklettert kann hier von Frühling bis Herbst werden, wobei es im Sommer an heißen Tagen auch recht warm werden kann. Die meisten Sektoren sind aber gut von Bäumen verdeckt.
Felsstruktur
Es handelt sich um recht glatten, oft sehr griffarmen Kalk mit Leisten, Auflegern und teils karstähnlichen Löchern. Die Routen im linken Bereich sind schon recht abgespeckt, je weiter man nach rechts geht (längerer Zustieg), umso seltener begangen sind die Touren. Insgesamt handelt es sich um sehr technische Kletterei, wo es steil wird gibts meist harte Boulderstellen die ordentlich Fingerstrom erfordern.
Routen
Insgesamt gibt es fast 150 Routen, wobei viele davon so kurz sind, dass sie eher als abgesicherte Boulder durchgehen. Viele Locals kommen daher auch lieber zum Bouldern hierher, da an den oft überhängenden Einstiegswulsten auch viele Quergänge möglich und definiert sind oder Routen nach dem Einstiegsboulder ohnehin vorbei sind. Interessant sind am Kreithof vor allem die leichteren und mittelschweren Routen. Im linken, mittleren und rechten Teil der Hauptwand gibt es Bereiche mit Anfängerrouten, ansonsten sind vor allem viele Wege im Bereich 5c bis 6c lohnend. Bei der Schwierigkeitsbewertung sollte man die angeschriebenen Grade aber eher als Richtlinie sehen und sich klar sein, dass die oft boulderigen Einzelstellen sich härter anfühlen werden als in vielen anderen Gebieten. Das gilt auch für die etwas differenziertere Bewertung in den verschiedenen Führern.