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Kraftwerk in Brannenburg

Die kleine Wand hinterm "Kraftwerk"

Wer ein gutes Auge hat, sieht diese Wand bereits von der Sudelfeldstraße aus. Kein Wunder dass sie schon öfter jemandem aufgefallen ist, aber bisher hatte sich noch niemand die Mühe gemacht, hier Routen zu erschließen und zu putzen. Julian Lehman war es dann schließlich, der sich während der Corona-Zeit dran gemacht und sechs Linien eingebohrt hat.Der Hauptdolomit ist insgesamt etwas splittrig und da die Wand komplett im Wald ist muss immer und überall mal mit Dreck auf den Griffen gerechnet werden. Wiederholern ist daher vorerst ein ausgewähltes Bürsten-Set zu empfehlen.

Am besten mit den Fahrrad nach Brannenburg und dann die Mautstraße in Richtung Sudelfeld bis kurz nach den letzten Häuser (rechts ist das Kraftwerk der Wendelstein-Zahnradbahn) die Straße eine leichter LInkskurve macht, bevor sie steiler wird. Auf der rechten Seite ist hier eine kleine Ausweiche/(Parkbucht. HIer lässt man die Räder stehen und steigt wenige Meter hinab zum Föhrenbach, überquert ihn links der betonierten Stelle und folgt dann den Steigspuren leicht links haltend kurz steil hinauf zur Wand (5 Minuten)

Wer mit dem Auto kommt, parkt am bei der Bergwacht (bei der Brücke 400 m vor der Mautstelle), und marschiert gut einen Kilometer entlang der Straße bis zur erwähnten Ausweiche. Weiter wie oben (15-20 Minuten). Bitte nicht über den aufgelassenen Forstweg vom Kraftwerk aus zu- oder absteigen, da Privateigentum. 

1. “Spuk im Kraftwerk” (6+)  
Verschneidung, Riss und Platte

2. “Stromschlag” (7+)
Nach der Crux glüht dir die Birne. Inhomogen, harter Boulder am Überhang, davor deutlich leichter aber recht bröselig - die am wenigsten lohnende Route am Fels.

3. Stromstoß (?)

4. "Stahlstange" (7-)
Lohnend. Erst Platte, dann ganzschön steil. Pumpiger Runout zum Umlenker.

5. "Elektrojünger" (8- )
Von links nach rechts über den 2. Haken wartet die Crux. Rechtsrum leichter (7+). Oben dranbleiben.

6. "Cosmic Dancer" (8+)  
Die beste Route am Fels. Space Rocket über dem 3. Haken oder Fingerstrom an Leisten. Crux obligat gebohrt, allerdings gutes Absprunggelände.

7. "Mikrowellenreiter"(7+/8-)
Neuer Einstieg, neuer Ausstieg, daher etwas schwieriger geworden

8. "High Voltage"(7+)
Früherer Einstieg vom Microwellenreiter mit neuem Ausstieg ergibt eine komplett eigenständige Tour.

Die Wandhöhe beträgt 12-15 Meter. Alles in allem recht ungewohnte Leistenkletterei, die etwas Fingerkraft und Körperspannung erfordert. Es ist nicht alles fest (Helm mitnehmen lohnt sich aktuell in jedem Fall noch) und auch noch nicht besonders geputzt (wenn jeder, der dort klettert, einmal über die Griffe bürstet, wirds sicher immer besser). Aufgrund des kurzen Zustiegs aber für Leute die aus der Gegend kommen durchaus eine Alternative, da mal für zwei oder drei Stunden am Feierabend vorbeizuschauen. Der Wandfuß ist bequem und die Wand ist zwar sonnseitig, aber etwas von Bäumen abgeschattet und ab ca. 17 Uhr verschwindet die Sonne ums Eck.

Danke an Julian Lehmann und Flo Burggraf fürs Einrichten sowie für Infos und Topo!