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Karlstein

Jule Strebl klettert den Agerriss (7) in Karlstein

Großes und bekanntes Sportklettergebiet bei Bad Reichenhall

Das Sportklettergebiet von Karlstein liegt am westlichen Ortsrand von Bad Reichenhall und gehört zu den bekanntesten Kletterspots in Deutschland. Die vergleichsweise große Berühmtheit ist besonders auf die „Huberbuam“ zurückzuführen. In diesem Klettergarten legten Thomas und Alexander Huber den Grundstein für ihre Karriere, und die meisten der schwierigen (aber auch zahlreiche leichtere) Routen gehen auf ihr Konto. Die Felsen in der Nähe des Kasernengeländes hatten die Bad Reichenhaller Gebirgspioniere schon lange vorher für Übungen genutzt. Den Sportklettergedanken trugen letztendlich Leute wie Hans Kirnberger, Axel Eidam und Gottfried Wallner nach Karlstein und erschlossen die ersten anspruchsvollen Freikletterrouten. Peter Stocker und Eric Talmadge katapultierten das Gebiet mit ihren Neutouren 1988 in den zehnten Grad und boten den jungen Hubers die perfekte Inspiration und Motivation, es ihnen gleich zu tun beziehungsweise sie bald zu übertrumpfen. Inspiration und Motivation bieten den Kletterern von Karlstein aber nicht nur die prominenten Erschließer und ihre Routen, sondern auch die urige Bergwirtschaft Kugelbachbauer. Hier trifft man sich am Abend nach dem Klettern, diskutiert bei Bier und Brotzeit über Bewertungen und Boulderzüge und freut sich schon auf den nächsten Klettertag.

Anfahrt

Mit ÖPNV: Vom Bahnhof Freilassing mit der S3 oder S4 nach Bad Reichenhall und mit der Buslinie 2 zur Haltestelle Karlstein-Kaitl. Hier hält auch der RVO-Bus Nr. 9526 von Traunstein über Inzell. Alternativ mit der S4 eine Station weiter bis Bahnhof Kirchberg und von dort etwa 15 Minuten längerer Zustieg zu Fuß (Straße zum E-Werk, dann links auf dem Wanderweg).
Mit PKW: Von der A8 fährt man in Bad Reichenhall ab und folgt der Ausschilderung in Richtung Lofer, bis rechts die St 2101 in Richtung Thumsee-Inzell zum Ortsteil Karlstein abzweigt. Ihr folgt man etwa einen Kilometer und biegt am Ortsende links in die Thumseestraße ein. Nach etwa 100 m zweigt rechts ein schmales Sträßchen in spitzem Winkel ab und führt nach rund 200 m zum Wanderparkplatz.

Zugang

Von der Bushaltestelle in die Thumseestraße und nach 100 m rechts hinauf zum Parkplatz. Nun auf der Forststraße etwa 10 Minuten in Richtung Kugelbachbauer. Nachdem die Straße flacher geworden ist, zweigt rechts (vor einem gut sichtbaren Felsblock) ein deutlicher, aber nicht beschilderter Weg ab, der zu den Sektoren der Hauptwand führt (siehe Skizze). Zum Schlangenfels folgt man der Straße noch etwa 10 Minuten weiter zum „Kugelbachbauern“. An der Abzweigung zum Hof vorbei noch etwa 400 m der Forststraße folgen, bis zum Beginn einer leichten Linkskurve, wo ein Weg rechts zum Bach hinabführt. Über diesen hinweg (oft matschig), dem Steig leicht abwärts noch 100 m folgen, bis man auf undeutlichen Steigspuren die links bereits sichtbare Wand erreicht (30 Minuten vom Parkplatz).

Routen

In Karlstein gibt es über 180 Kletterrouten und Kombinationen in allen Schwierigkeitsgraden. Besonders die Routen in den oberen Graden gehören zu den besten weit und breit, weshalb der Klettergarten immer wieder Spitzenkletterer von weit her anzieht. Besonders viele der leichteren Routen sind schon deutlich abgespeckt.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten in Karlstein ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail

Updates, Berichtigungen, Ergänzungen

Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand wieder.