Fuchslugergraben
Vom Sportklettern bis zur alpinen Route ist alles geboten.
Zwischen Seilbahntrasse und Piste zieht der Fuchslugergraben von der Kampenwand hinab nach Aschau. Etwa auf halber Höhe befinden sich eine ganze Reihe an Felswänden. Vor allem der eindrucksvolle Seilbahnturm ragt weit über die Waldgrenze hinaus. Hier ist zu den alten, nicht mehr gekletterten Klassikern eine moderne Route hinzugekommen. Auch gegenüber an dem felsigen Gratriegel der Mitterwand wurden vom unermüdlichen Klaus Zehetner einige Haken gesetzt. Daneben hat vor allem Michael Karl auf der Suche nachspannenden Sportkletterproblemen einige Felsen entdeckt, die als lohnende Tipps für Leute dienen, die es etwas ruhiger haben wollen. Aufgrund des aufwendigeren Zustiegs sind nicht so viele Leute hier anzutreffen wie in vergleichbaren Klettergärten in Talnähe. Inzwischen gibt es aber immer mehr Liebhaber dieser Felsen, da sie Kletterrouten in fast allen Schwierigkeiten bieten. Die Zeiten, als man hier fast immer alleine war, sind daher Vergangenheit.
Anfahrt
Anreise mit ÖPNV: Vom Bahnhof Prien an der Bahnstrecke München–Salzburg verkehrt etwa stündlich die Lokalbahn nach Aschau. Vom Bahnhof Bernau fährt die Buslinie 9502 wochentags wenige Male täglich nach Aschau. Etwa stündlich fährt diese Linie weiter über Hohenaschau nach Sachrang. Außerdem fährt wochentags die RVO-Buslinie 9496 vom Bahnhof Rosenheim bis Hohenaschau. Ergänzend gibt es das Rufbussystem Rosi: www.rosi-mobil.de
Anreise mit PKW: Ausgangspunkt sind die gebührenpflichtigen Parkplätze in Hohenaschau bei der Talstation der Kampenwandbahn oder an der ehemaligen Brauerei.
Zugang
Vom Bahnhof nach Süden, bis in der Seitenstraße gegenüber der Sparkasse der ausgeschilderte Weg Nr. 20 zur Kampenwand beginnt. Ihm aufwärts folgend zur Skipiste, wo von rechts her der Aufstieg von Hohenaschau von der Talstation der Kampenwandbahn einmündet. Weiter auf dem Weg Nr. 20, den Reitweg kreuzen, bis zu einer Kehre mit Bank. Hier nicht geradeaus in den Fuchslugergraben, sondern nach links durch das „Klammerl“ noch 300 m auf dem Wanderweg aufwärts, bis rechts der deutliche, aber nicht markierte Steig zur verfallenen Huberalm abzweigt. Der Weg führt nun hinein in den Fuchslugergraben und nach einiger Zeit gelangt man zur Steinernen Stadt als ersten Sektor, direkt am Weg (45–60 Minuten).
Kletterrouten
Der Fuchslugergraben bietet insgesamt fünf Sektoren. An der Steinernen Stadt kommt man als erstes vorbei, direkt auf der linken Seite des Weges mit insgesamt 25 teils sehr schönen Sportkletterrouten im Schwierigkeitsniveau von 5 bis 9. Die Verlängerung des Felsriegels bilden dann etwa 5 Minuten oberhalb die beide Sektoren Großes Dach und Uhrenwandl mit insgesamt nochmal etwa 30 Kletterrouten in überwiegend sehr schönem, rauem Fels. Auch einige Anfängerrouten sind hier zu finden, der Schwerpunkt der Routen liegt im Bereich 6+ bis 8+. Rechts oberhalb ist dann der eindrucksvolle Seilbahnturm über dessen Nordkante mit "Souverän" (8+) eine lohnende, alpin angehauchte Sportkletterroute mit 5 Seillängen führt. Die alten Südwandrouten werden hier nicht mehr geklettert. Gegenüber am Felsriegel der Mitterwand haben Klaus Zehetner und Hanne Siflinger "Hannewedda" (7-) hinterlassen, eine alpine Gratüberschreitung mit insgesamt sechs Seillängen und es gibt noch zwei extreme Mehrseillngenrouten im 9. und 10. Grad.
Kletterführer
Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten im Fuchslugergraben ausführlich.
Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.
Updates, Berichtigungen, Ergänzungen - Stand Juni 2014
Inzwischen sind auch die Namen der Neutouren bekannt, die im Kletterführer noch nicht benannt sind und einige Projekte wurden geklettert:
Seite 140 bis 142 (Steinerne Stadt):
Nr. 16: Trickbetrüger (8+)
Nr. 17: Freibeuter (9-)
Nr. 18: Räuberbande
Nr. 20: Infrastrukturmaßnahme
Nr. 21: Wackelkandidat
Nr. 22: Zurück zum Start
Nr. 23: Geheimtipp
Nr. 24: Herbstzeitlose
Nr. 25: Lotusblüte
Nr. 26: Pusteblume - die Route ist leichter als im Führer angegeben - eher 5-
Nr. 27: Die Route 50 m rechts von Nr. 26 und ist kein Projekt mehr und heißt Meisterbohrer (8+)
Seite 144/145 (Sektor am Großen Dach):
Nr. 1: Trincar a Terra
Nr. 2: Defense Line
Nr. 3: Frauenpower (7) - wird etwas schwieriger gehandelt als im Kletterführer
Nr. 4: Frauenpower plus (8-)
Nr. 5: Wonderwoman (8-)
Nr. 6: Zickenterror
Nr. 8: Superdiva = Damokles - ich würde weiterhin die Finger von der Route lassen oder zumindest nicht zu kräftig an der hohlen Schuppe ziehen…
Nr. 9: Happy wife, happy life (7-)
Nr. 10: Hey Duda
Nr. 11: Damenwahl
Nr. 12: Groll Troll
Nr. 13: Barbieland
Seite 146/147 (Uhrenwandl):
Nr. 3a: Links vom Rampenrob wurde einen weitere leichte Linie eingebohrt: Genussspecht (4+), 15 m