Bergen
Schattiges Sportklettergebiet für den Hochsommer
Die zentralen Chiemgauer Alpen rund um Hochfelln und Hochgern beherbergen in den waldigen Vorbergen die ein oder andere felsige Überraschung. Das wohl interessanteste Gebiet liegt in einem versteckten Graben weit oberhalb von Bergen, der Weg dorthin will aber erst einmal verdient sein. Es führt zwar eine Straße durch den Weißachengraben bis zum Wanderparkplatz beim ehemaligen Gasthaus Kohlstatt, von dort sind es aber noch weitere 2,5 Kilometer, bis man die Wand das erste Mal erblickt. Im Anschluss darf der Gebietsneuling sein Orientierungsvermögen bei der Zustiegsfindung zeigen. Ein weiterer Nachteil der Wand ist die langanhaltende Nässe nach Regen, was dazu führt, dass im Hauptsektor in nassen Sommern viele Routen kaum kletterbar sind. Herrscht hingegen eine längere Trockenperiode, dann findet an heißen Tagen oft eine ganze Reihe Kletterer hierhier da es sich um die kühlste Wand im gesamten Chiemgau handelt. Ansonsten besuchen hingegen nur relativ wenige Kletterer dieses sehr schöne Gebiet – oft wird man sogar alleine sein.
Anfahrt
ÖPNV + Bike: Auf der Bahnstrecke München – Salzburg steigt man am Bahnhof Bergen (2 km nördlich des Orts) aus. Mit dem Bike durch Bergen und relativ flach ansteigend ins Weißachental bis Kohlstadt (8 km, 200 Hm). Achtung: Am Wochenende Fahrradmitnahme auf der Strecke Salzburg-München oft schwierig.
PKW: Von der Autobahnausfahrt Bergen der A8 durch die Ortsmitte in Richtung Hochfelln-Seilbahn und weiter auf der schmalen Straße durchs Weißachental bis zum großen Wanderparkplatz (gebührenpflichtig) nach dem ehemaligen Gasthaus Kohlstadt.
Zugang
Vom Parkplatz Kohlstadt folgt man der breiten Forststraße immer rechts vom Bach knapp 2 km taleinwärts und lässt mehrere Abzweigungen außer acht. Auf diesem Abschnitt ist es meist flach oder mäßig steil und kann auch ohne Strom gut geradelt werden. Nun wird die Straße deutlich steiler und schottriger. Nach einer Holzbrücke über eine tiefe Klamm erreicht sie wieder ein Flachstück und führt über den Bach nach links. Etwa 80 Meter danach beginnt links ein schmaler Pfad (meist mit Steinmann). Der Pfad führt erst durch Gras und einige Bäume 50 Meter leicht aufwärts zum Kaumgraben, dann geht es einige Meter zu diesem hinab und jenseits links (Steinmänner) wieder in den Wald. Man quert erst aufsteigend, dann wieder abwärts in den nördlichen Graben (einige Markierungen an den Bäumen). Ein paar Meter müssen am Fixseil abgeklettert werden (kann man einfach 20 Meter weiter links im Wald umgehen), und man steht unter dem Hauptsektor (1 Stunde zu Fuß, mit Bike weniger).
Kletterrouten
Die insgesamt über 60 Routen befinden sich meist im gehobenen Niveau im 8. und 9. Schwierigkeitsgrad. Vereinzelte leichtere Routen zwischendrin bieten aber auch dem weniger trainierten Kletterer genügend Möglichkeiten, sich einen Tag hier zu vergnügen.
Kletterführer
Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten des Klettergebiets Bergen ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail. Diese Neuigkeiten, Korrekturen und sonstigen Hinweise oder Infos, die im Führer keinen Platz mehr hatten werden im folgenden beschrieben.
Updates, Berichtigungen, Ergänzungen
Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand wieder.