Trekking und Klettern in Indien
Der indische Himalaya ist ein ausgezeichnetes Ziel für Trekkingtouren. Die fantastische Landschaft, beeindruckende Aussichten und oft unberührte Natur stehen den Zielen in den bekannten Mode-Trekkingebieten Nepals nicht nach. Auch für Kletterer hat Indien einiges zu bieten, wobei aber die guten Gebiete in dem riesigen Land dünn gesät sind, insbesondere fürs Sportklettern. Für Boulderer hat Hampi in Südindien sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot entwickelt, Sportkletterer finden zum Beispiel in Bangalore Routen mit moderner Absicherung. Dieser Artikel gibt einige Tipps über die Möglichkeiten zumTrekking und Klettern in Indien und was bei der Einreise in das Land beachtet werden muss. So müssen Reisende aus Deutschland immer ein Visum beantragen.
Trekking im indischen Himalaya
Der Himalaya im Norden Indiens eignet sich für Trekking-Touren verschiedener Schwierigkeit und unterschiedlichen Charakters. Die schneebedeckten Gipfel, atemberaubenden Aussichten und wilden Landschaften mit alpinen Wäldern bieten unvergessliche Erlebnisse, für alle, die sich auf eine mehrtägige Wanderung in die Berge wagen. Der Himalaya spannt sich über den gesamten nördlichen Teil Indiens, wodurch Touren hier sehr vielseitig sein können. Die beliebtesten und besten Regionen für Trekkingtouren sind Ladakh, Himchal Pradesh, Uttarakhand, Sikkim und Arunachal Pradesh.
Die empfohlene Jahreszeit zum Trekking im indischen Himalaya variiert zwischen den unterschiedlichen Regionen und der gewählten Route, bzw. der Höhenlage in der man unterwegs ist. Generell ist für Unternehmungen in Ladakh der Sommer (zwischen Juni und August) vorzuziehen. In Himchal Pradesh und Uttrakhand sind der Frühling und Herbst die besten Reisezeiten und in Sikkim und Arunachal Pradesh kann man am besten im Herbst (September bis November) wandern. Für die Reise in den nordwestlichen Teil des Himalayas ist der Flughafen in Delhi für die meisten der erste Ankunftsort. Viele Trekkingveranstalter bieten einen Transfer aus der Stadt in die Berge. Wer in den nordöstlichen Teil des Himalayas reisen möchte, kann den Flughafen in Guwahati anfliegen.
Trekking und Visum
Für Reisen nach Indien ist ein Visum erforderlich. Die Art des erforderlichen Visums hängt vom genauen Reisezweck ab. Für die meisten Trekkingtouren ist ein gewöhnliches eTourist Visum Indien in den meisten Fällen ausreichend. Dieses Visum kann einfach online beantragt werden und erlaubt es Reisenden, sich bis zu 30 Tage in Indien aufzuhalten. Für manche Touren und Bergexpeditionen ist eine Genehmigung erforderlich und in seltenen Fällen ist auch ein spezielles Mountaineering Visum erforderlich. Reisende sollten sich vorher beim Trekkingveranstalter informieren, ob eine Genehmigung oder ein spezielles Visum erforderlich ist.
Klettern und Bouldern in Indien
Indien ist ein riesiges Land und hat natürlich auch jede Menge Felslandschaften, die für Kletterer interessant sind. Trotzdem steckt das Sportklettern hier weiterhin in den Kinderschuhen. Bis vor wenigen Jahren waren es fast ausschließlich ausländische Kletterer, die hier Routen eingerichtet haben. Felsen die von den Locals erschlossen wurden, enthalten oft haarsträubendes Sicherungsmaterial. Erst seit wenigen Jahren gibt es einige einheimische Kletterer, die nach moderen Sicherheitstandards Routen einrichten. Einige empfehlenswerte Sportklettergebiete gibt es zum Beispiel bei Bangalore. Nachdem das Sicherungsmaterial oft das Problem darstellt, verwundert es nicht, dass Sportkletterer mit Indien oft in erster Linie Bouldern verbinden - und hier ganz konkret das Gebiet Hampi.
Bouldern in Hampi
Die Landschaft von Hampi wird charakterisiert von unzähligen Felsen und Blöcken aus Granit unterschiedlicher Größe, die sich ausgezeichnet zum Bouldern eignen. In diesem Boulderparadies in Südindien existieren tausende Boulder unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, sodass Kletterer aller Niveaus auf ihre Kosten kommen. Vor allem in den mittleren Graden gibt es hier eine große Auswahl an Bouldern, die sich ganz in der Nähe der antiken UNESCO-gelisteten Ruinenstadt Hampi befinden. Die meisten Boulder sind zu Fuß von Hampi erreichbar. Man muss lediglich den Fluss überqueren und man befindet sich mitten im Meer von Felsen, die allesamt gute, vielfältige Boulderprobleme enthalten.
Bouldern in Hampi ist für Kletterer aller Niveaus möglich | Foto: Mike Kotsch auf Unsplash
Anreise Hampi
Die Anreise nach Hampi ist relativ einfach, denn die Stadt ist gut an das Straßennetz angebunden. Der nächste internationale Flughafen befindet sich in Bangalore, der drittgrößten Stadt Indiens, in etwa 350 km Entfernung. Von hier aus kann man entweder direkt mit dem Auto nach Hampi fahren oder zunächst den Zug oder Bus nach Hospet nehmen. Hospet ist die größte Stadt in der Umgebung von Hampi und liegt 13 km davon entfernt. Von hier aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hampi zu erreichen. Da die Stadt eine beliebte, touristische Sehenswürdigkeit ist, fahren täglich mehrere Busse von Hospet nach Hampi. Wer nicht auf den Bus warten und kein Auto mieten möchte, kann auch mit einer Autorikscha fahren, die direkt am Bahnhof auf ankommende Personen warten und Reisende für ein paar Euro nach Hampi fahren.
Einreise Indien und Visum
Ob man nun zum Wandern, Klettern oder für die Kultur nach Indien reist, es sind immer die Einreisebestimmungen zu beachten. Einerseits sollte man die derzeitigen Maßnahmen in Bezug auf das Coronavirus beachten. Andererseits sollte man sich auch über das Visum für Indien informieren. Für die Einreise nach Indien kann man ein sogenanntes E-Visum beantragen, wofür man nicht zur Botschaft oder zum Konsulat gehen muss. Für die meisten Trekkingtouren und zum Klettern ist das E-Visum die beste Wahl.