Kategorien: Tourenverhältnisse Ötztaler Alpen

Weißseejoch, Langtauferer Tal, Ötztaler Alpen

Start über die Krokuswiesen von Kappl, zwei Stunden vorher hatte es noch geregnet.
Am Anfang folgt man dem rauschenden Bach.
Herrliche Landschaft im Melagtal.
Große Nassschneelawine im oberen Teil.
In den höheren Lagen liegt noch recht viel Schnee.
Abfahrt vom Weißseejoch
Tragfähiger Harscheckel mit etwas Pulverschneeauflage auf ca 2700 m.
Barfußabstieg. Kaum vorstellbar, dass wir 15 Minuten vorher noch Ski gefahren sind.

Am Morgen hatte es im Langtauferertal bis 7 Uhr geregnet, dann wurde der Himmel innerhalb einer halben Stunde strahlend blau. In der Nacht hat es bis ca. 2300 m geschneit, wobei es aber die Südhänge nur leicht überzuckert hat. Am nordseitigen Kamm zwischen Weißkugel und Tiergartenspitze gabs wohl 5-10 cm Neuschnee. 

Dementsprechend spät starteten wir: so gegen halb 9. Zu Fuß ging es mit Ski am Rucksack direkt vom Langtaufererhof über die Wiesen nach Westen ins Melagtal. An der Brücke (P. 2146 m) konnte man die Ski anschnallen. Auf gut gesetztem, aber weichem Sommerschnee stiegen wir am frühlingshaft plätschernden Bach taleinwärts. Bald hatte der Schnee eine brüchige, oberflächliche Kruste, die aber gerade so tief brach, dass man auch steilere Passagen bequem gehen konnte. Ab etwa 2700 m war die Oberfläche dann meist tragfähig mit 2-3 cm Neuschnee obenauf.

Durch die Mulde oberhalb P. 2636 m ist in den letzten Tagen eine große Nassschneelawine abgegangen. Wir sind an ihrem rechten Rand aufgestiegen, der Steilhang rechts davon ist bis zum Grund durchgesumpft und hat nur eine oberflächliche Kruste, den sollte man meiden. Am Weißseejoch angekommen querten wir im Kar ganz nach links zum Südgrat von P. 3045 m, über den man mit Ski gut bis zum höchsten Punkt steigen konnte.

Bei der Abfahrt kurz nach 12 Uhr blies ein frischer Südwind, daher waren die Hänge bis ca. 2700 m hart und mit der leichten Pulverauflage super fahrbar. Unterhalb ging es dann ziemlich unvermittelt in oberflächlich weichen Sommerschnee über, der deutlich weniger bremste als die letzten Tage. Von der Brücke herrlicher, frühlingshafter Abstieg über ein schönes Weglein hoch am Hang nach Kappl und zurück zum Hotel.