Kategorien: Tourenverhältnisse Berchtesgadener Alpen

Watzmannkar - Skischarte

Aufstieg im Schatten
Ständig rauschen Lawinen aus der sonnenbeschienenen Ostwand
An der Abzweigung zum Fünften Kind entscheiden wir uns für die Skischarte
Tiefblick auf den Aufstieg zur Skischarte
Grandiose Landschaft auf den letzten Metern
Blick in die Watzmann Ostwand
Start in eine lange Abfahrt
Im oberen Teil fast zu tiefer Neuschnee
Perfekte Verhältnisse im Mittelteil des Watzmannkares
Bremsender Neuschnee entlang der Forststraße
Ende der Tour am Parkplatz Hammerstiel

Der Nordstau in dieser Woche hat wieder ergiebig abgeladen und heute war der erste richtige Schönwettertag. Nachdem es die nächsten Tage recht warm mit eher feuchter Luft sein soll, mussten wir den heutigen Tag ausnutzen. Leider sind die rein schattigen Ziele an denen man etwas höher hinauskommt aufgrund der geschlossenen Grenzen recht wenig. Von daher war klar, dass das Watzmannkar heute zwar eine der ersten Anlaufstellen für uns ist, aber dass wir mit dem Plan nicht alleine sein werden.

Am Parkplatz Hammerstiel war dann um 8 Uhr auch schon recht viel Betrieb. Hier liegen rund 20 cm Neuschnee ohne Unterlage. Im Aufstieg verläuft es sich aber recht gut und man hat eigentlich nie das Gefühl, dass viel los ist. An der Abzweigung im Schappachwinkel an der "Benzinkurve" sind es dann schon 30 cm Neuschnee und es liegt im Schatten auch schon eine solide Unterlage. Im oberen Karboden kommen wir in die Sonne und machen eine kurze Trinkpause. Hier messe ich 50-60 cm Neuschnee, der noch komplett pulvrig ist.. Am Dritten Kind ist am meisten los und es gibt bereits zahlreiche Abfahrtsspuren. Die Skischarte und das Fünfte Kind werden gerade angespurt. Sogleich zieht es die meisten der in kurzen Abständen daherkommenden Tourengeher nach rechts. Wir entscheiden uns ebenso dafür. Kurz setzen wir am Fünften Kind an - hier hat es nochmal mehr Schnee etwa 80 cm Neuschnee, im Muldenboden ist auch ein bereits wieder verschneiter Lawinenkegel, aber rechts die steile Flanke ist noch unberührt. Es sind etwa 10 Personen im Aufstieg oder bereits am Gipfel und uns ist nicht ganz wohl dabei, diese u.U. in der Abfahrt über uns zu haben, wenn wir durch die Mulde aufsteigen. Daher folgen wir der Spur rechts zur Skischarte. Im Hang kurz unter der Scharte versenke ich meinen Skistock bis zum Anschlag, bis ich unterhalb harten Schnee erspüre. Wenn das alles Neuschnee ist, dann wären es etwa 1,40 m (und Triebschnee von der Hocheckflanke den der Sturm vermutlich Anfang der Woche ins Kar geblasen hat).

Für die Abfahrt hat es dann oben fast etwas zu viel Schnee, aber er ist noch locker und pulvrig. Ab dem Flachstück bei der Verzweigung wird er in der Sonne dann bereits leicht pappig, rechts im Schatten unter dem Kleinen Watzmann bleibts aber bis zur Waldgrenze pulvrig. Im Wald geht es dann die ausgefahrene Schneise hinab zur Straße und neben dieser in bremsendem Pappschnee bis zur ehemaligen Schappach-Hütte. Die Straße zum Hammerstiel lässt sich überwiegend gerade noch so abfahren - nur zwischendrin bei dem leichten Anstieg und dem anschließenden Steilstück ist es schon so weit ausgeapert, dass wir die Ski 300 - 400 m tragen. Die Tragestrecke wird sich bei den aktuellen Temperaturen aber jetzt stündlich verlängern.