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Schneewanderung zur Hochries

Blick zum Wendelstein
Oberhalb der Seitenalmen liegt noch eine geschlossene Schneedecke.
Die Basis für eine eisige Aufstiegsspur wäre gelegt - wenn das hier am Geisterwandl friert, wirds rutschig.
Der Weg am Gipfelkamm - tief ausgetrampelte Spur.
Sudelfeld und Großer Traithen (links).
Kaisergebirge.
Schneewanderung auf die Hochries

Berichte Wandern

Sonntagspaziergang auf die Hochries

Die Wettervorhersage prognostizierte für den heutigen Sonntag. 12.11.2017 Regen bis etwa 1500 m oder sogar noch etwas darüber, dazu frischen Wind aus Südwest, bevor gegen Abend dann die Kaltfront hereinzieht. Die Optionen, den Tag zu verbringen reichen von der Alpinmesse in Innsbruck über eine Not-Skitour in Hochfügen bis hin zum Ganztags-Familienprogramm in der eigenen Wohnung. Nachdem mein Bewegungsapparat seit zwei Wochen kaum gefordert wurde, scheidet Letzteres aus, ebenso wie die Alpinmesse. Aber bei dem Wetter bis Hochfügen zu fahren ist auch keiner ernsthaften Überlegung wert.

Letztendlich entscheide ich mich, für einen Kompromiss: einen kleinen Spaziergang in den Hausbergen, um die vorhandene Unterlage für die hoffentlich bald kommenden Schneefälle zu begutachten, das dauert nicht lang und es bleibt noch viel Zeit für die Familie. Da es sich gut mit einer Besorgungsfahrt in Frasdorf verbinden lässt, statte ich der Hochries mal wieder einen Besuch ab. Los gehts in der Spatenau bei leichtem Regen. Der Wind hält sich in Grenzen, bzw. frischt erst bei meiner Direktvariante an der Lamprechtsalm etwas auf, wo auch die ersten Schneeflecken hier an diesem Westhang auftauchen (ca. 1100 m). Auf den nächsten gut 200 Höhenmetern bis zur Seitenalm schließt sich die Schneedecke - zumindest an der sonnen- und windabgewandten NW-Seite. Oben am Gipfelkamm liegen dann etwa 20-30 cm Nassschnee, wobei der Aufstiegsweg dick ausgetrampelt ist.

Es ist das erste Mal, dass ich am Gipfel-Gasthaus bin, seit dem millionenteuren Ausbau vor zwei Jahren durch meine frühere Rosenheimer AV-Sektion. Einen detaillierten Kommentar dazu spare ich mir. Ich bin froh, nichts mehr damit zu tun zu haben :-). Mir reicht der Anblick von außen - dann wende ich dem Bau den Rücken zu und genieße die Aussicht. Immerhin hat der Regen aufgehört und in Richtung Alpenhauptkamm lockern sogar die Wolken etwas auf.

Der Blick hinüber zum Wendelstein zeigte auf der Nordseite eine geschlossene Schneedecke etwa bis zur Mitteralm (1250 m) - wenn es da jetzt draufschneit und kalt wird, könnte die Abfahrt von der Soinhütte bereits passabel gehen. Auch am Traithen liegt schon relativ viel Schnee für die Jahreszeit - zumindest oberhalb ca. 1200 - 1300 m. Die letzten Hänge zur Rosengasse hingegen schimmert das Grün schon noch durch. Der Blick in den Kaiser oder die Kitzbüheler offenbart eine Schneefallgrenze von etwa 1600-1700 m - oberhalb dürfte die Schneemenge dann schnell zunehmen, weiß ist es aber bis in die höheren Tallagen. Wenn es die nächsten Tage wirklich soviel schneit wie angekündigt, dann sollten zumindest die Skitouren hinten im Talgrund der Kitzbüheler Alpen großteils gut machbar sein, sofern man die ersten 200 - 400 Hm auf den Forststraßen bleibt (was dort ohnehin in den meisten Fällen erforderlich ist).

Bald mache ich mich wieder an den Abstieg - hänge aber noch die Schleife über den Nordostgrat dran, damit ich nicht komplett den selben Weg zurückgehe wie im Aufstieg. Hier sind nur wenige Spuren und teilweise bricht man schon bis fast zum Knie ein. Über den Verbindungsweg zur Seitenalm gehts dann zurück zur Aufstiegsroute und in direkter Linie wieder hinab zum Parkplatz.