Kategorien: Tourenverhältnisse Venedigergruppe

Schneelage Hollersbachtal, Hohe Tauern

Der Zustieg durchs Hollersbachtal ist ohne Bike-Unterstützung eigentlich nicht zumutbar.
Tiefblick ins Hollersbachtal vom Aufstieg zur Fürther Hütte.
Die Fürther Hütte mit dem Larmkogel. Der Winterraum ist knapp links außerhalb des Fotos.
Auf der "Rainer-Runde" gibt es tolle Ausblicke zum Großvenediger.
Die letzten Meter zum Plattigen Habach.
Super Pulver bei der Abfahrt zur Thüringer Hütte.
Schönen Firn bot dann die geniale Abfahrt vom Weitsfeldsattel zurück ins Hollersbachtal
Blick zurück vom Pass Thurn auf unsere Abfahrt knapp links der Bildmitte.

Im Hollersbachtal kann man bis ca. 1300 m radeln (Roßgrubalm), dann versperren immer häufiger Schneereste die Straße. Wegen unserer geplanten Rundtour haben wir die Räder schon vorher - kurz nach der Sauersteinalm - deponiert. Ab etwa 1400 m dann mehr oder weniger durchgehende Schneedecke, so dass wir die Ski angeschnallt haben.  Im Aufstieg zur Neuen Fürther Hütte sind die meisten Lawinenstriche entladen. Sehr guter Winterraum mit viel Holz, kleinem aber gutem Ofen, 2 großen Töpfen (aber kein kleiner) und ca. 10 Schlafplätzen. Dazu Bier und sogar eine Flasche Obstler. Danke an den Hüttenwirt für den tollen Winterraum und an unsere Vorgänger fürs Freischaufeln des Eingangs!

Am Mittwoch sind wir die "Rainer Runde" in etwas abgespeckter Version gegangen. Die Originalversion ist eine "Gewalttour" von Herbert Rainer, die im Skitourenführer "Meine Spur" beschrieben wird und selbst mit Übernachtung auf der Fürther Hütte noch 2500 Hm erfordert, ohne Übernachtung sind es fast 4000 Höhenmeter. Die beiden Gipfel von Kratzenberg (steiniger Gipfelaufbau sah wenig lohnend aus) und Blessachkopf haben wir ausgelassen und sind am Viltragenkees auch nur bis ca. 2700 m statt 2400 m abgefahren, wodurch sich die Tageshöhenmeter auf überschaubarere 1700 m reduzieren.

Morgens waren Süd, Ost- und Westhänge hartgefroren und meist griffig, nur in höheren, windbeinflussten Stellen gab es südseitig einige sehr glatte Passagen, die in steileren Hängen Harscheisen erforderlich gemacht hätten. Die Runde war ansonsten komplett mit Ski und Steigfellen möglich, nur in die Habachscharte haben wir südseitig eine kurze, sehr steile Stelle die Ski hinaufgetragen. Gipfelaufbau vom Plattigen Habach war sehr windverblasen aber gut gang- und fahrbar. Die Abfahrt in Richtung Neue Thüringer Hütte hatte dann besten Pulver, nur im unteren Teil war stellenweise leichter Windeinfluss spürbar.

Der Aufstieg zum Weitsfeldsattel hatte zur Mittagszeit dann bereits guten Firn und nach einer ausgiebigen Pause begannen wir gegen halb zwei die Abfahrt über die Murchleckalm ins Hollersbachtal. Trotz der (Nord-)Ostseitigen Exposition war die Schneequalität perfekt. Bis etwa 2400 m gab es noch schönen Pulverschnee, danach ging es über Firn nahtlos in gesetzten Sommerschnee über. Abfahrt bis 1600 m auf geschlossener Schneedecke, danach in Schneerinnen bis ca. 1500 m. Die letzten 200 Hm haben wir die Ski hinab zu unseren deponierten Bikes getragen.