Kategorien: Tourenverhältnisse Zillertaler Alpen

Saisonabschluss am Großen Löffler

Rechts die Löfflerscharte mit relativ wenig Schnee heuer und am Nachmittag den Schneerutschen und Steinen aus den Flanken ausgesetzt.
Skitour Großer Löffler
Die letzten Meter zum Gipfel - im Hintergrund quillt es über Südtirol.
Hart aber griffig ist die Einfahrt ins Kar.
Im weichen Sommerschnee geht es durchs Floitental bis zu den Bikes.
Saisonende!

Die letzte Skitour am Großen Traithen war alles andere als frühlingshaft - und mit dem Traithen die Saison zu beenden ist eigentlich keine Option. Daher radelten wir am Sonntag von Ginzling in den Floitengrund und stiegen zur Greizer Hütte auf. Ich wollte trotz der fortgeschrittenen Tageszeit nach Mittag noch einen Versuch der Löfflerscharte oder sogar des Löfflerschartenkopfes unternehmen, allerdings war es einfach zu warm und die Rinne in die Scharte war den Schneerutschen und Steinschlag aus den Flanken ausgesetzt. Darum schenkte ich mir die letzten 100 Hm und genoss die Nachmittagssonne vor dem Winterraum der Greizer Hütte. Winterraum (offen) hat ca. 16 Plätze einen guten aber eher kleinen Ofen, genug Brennholz, Geschirr und Besteck ist vorhanden.

Die Nacht auf Montag war anfangs sternenklar, aber gegen Morgen zogen doch ein paar Wolken drüber, zudem wehte teils lebhafter Wind, weshalb die Abstrahlung nicht perfekt war. Auf den ersten 300 Hm von der Hütte weg marschierten wir daher auf einem brüchigen Harschdeckel. Erst kurz vor dem Floitenkees war die Schneedecke ausreichend durchgefroren. Mit Harscheisen stiegen wir den steilen Hang durch das Nordwestkar hinauf bis unter die Trippachspitze. Dort wechselten wir auf Steigeisen und schnallten die Ski an den Rucksack - problemlos ging es in griffigem Schnee zum Gipfel, während von Süden bereits erste Wolken in die Höhe quollen.

Insgesamt waren die Bedingungen für den Großen Löffler sehr gut, die Gipfelflanke vom Gipfel weg sogar perfekt und die Spalten im Kar waren sehr gut eingeschneit. Lawinengefahr am Vormittag noch wenig problematisch, allerdings sind Gleitschneelawinen an den Gletscherschliffplatten im Talschluss nicht ganz auszuschließen (viele Fischmäuler). Nach klaren Nächten meiner Meinung nach noch mind. 1 Woche lohnend, allerdings werden die Platten im Talschluss bald ausapern/abrutschen und auch der Schnee über dem Bach wird immer mehr unterspült, so das dessen Querung dann u.U. nicht mehr überall möglich ist.

So - und jetzt ist es aber gut für heuer, ich danke allen - die meine Tourenberichte regelmäßig gelesen haben und dadurch vielleicht die ein oder andere gute Idee für eigene Tourenerlebnisse hatten. Jetzt geht's endgültig ran an den Fels.