Pflerschtal - Ridnaun - Passeier - Ratschings
Im Rahmen eines Lawinenentscheidungstrainings für die DAV-Sektion Bergbund Rosenheim waren wir vier Tage auf Skidurchquerung in den südlichen Stubaier Alpen unterwegs.
Am Sonntag ging es von Gossensass über den Telfer Weißen nach Ridnaun. Hier lag auf dem ersten Stück im Wald kein Schnee, so dass wir etwa 20 Minuten die Ski tragen mussten. Auf der Forststraße und am Wanderweg ins Vallmingtal dann aber bald genügend Schnee, an der Vallmingalm schöner Pulverschnee. Gipfelhang etwas eingeweht, aber bereits befahren. Die Einfahrt in die Südflanke nur kurz sehr steil, aber ohne Wächte. Dann aufgrund kühlen Winds und Schleierwolken bereits wieder leichte Kruste auf dem Pappschnee, nach unten hin immer besser und unterhalb 1800 m schon fast firnähnlich. Die Wiesen hinab nach Kaltenbrunn (1300 m) haben leider nur noch Schneeflecken, so dass wir öfter abschnallen mussten. Von dort zu Fuß auf der Straße hinab nach Mareit.
Am Montag marschierten wir im Talschluß des Ridnauntales anfangs auf der Rodelbahn, dann am Forstweg hinein bis zur Poschütte und wechselten über die Kaindlscharte nach St. Martin am Schneeberg. Die Triebschneepakete der Vortage waren bereits leicht gesetzt - insbesondere sonnseitig. In etwa 50 cm Tiefe (ca. 20 cm unterhalb des ausgeprägten Harschdeckels) stellten wir ostseitig auf ca. 2300 m eine 1-2 cm starke, markante kantige Schwachschicht fest (ECT6), die aber dort aufgrund des Harschdeckels wohl schwer gestört werden kann. Abfahrt von der Kaindlscharte oben kurz windgepresst, dann schöner Pulverschnee bis St. Martin. Von dort im aufziehenden Nebel hinauf zur Karlscharte und jenseits durch das Timmelstal zum Ghs. Schönau. Schnee oben pulvrig oder windgepresst, ab Unterkrumpwasser pistenähnlich eingefahren aber griffig.
Am Dienstag unternahmen wir bei herrlichem Skitourenwetter eine Tagestour vom Ghs. Schönau auf den Hinteren Kitzkogel. Die Lawinensituation hat sich weiter entspannt, der Triebschnee dürfte höchstens noch schattseitig vereinzelt zu stören sein, dazu ist es kühler und die Luft trockener als an den Vortagen, so dass auch die Sonnenhänge weniger Wärme abbekommen. Am Gipfelhang sind Harscheisen auf alle Fälle empfehlenswert, evtl. auch schon früher, da die Spur teils etwas eisig ist. Abfahrt teils pulvrig, teils windgepresst, am Schlusshang hinab zur Timmelsalm dann eher Bruchharsch. Von dort wieder pistenähnlich ins Tal, auf den letzten SW-hängen von der Schönaueralm hinab zur Straße firnig.
Am Mittwoch ging es dann über die Hohe Kreuzspitze zurück ins Eisacktal. Ein kurzer Fußmarsch bis Saltnuss auf der verwaisten Timmelsjochstraße und dann gehts in breit ausgetretener, teils schon etwas eisiger Spur hinein ins Schönnartal. Der kurze Steilhang hinauf in die Scharte, über die man in die Nordseite der Kreuzspitze wechselt ist sehr harschig und mit Harscheisen ratsam, ebenso der Gipfelanstieg. Abfahrt zum Butsee schöner Pulverschnee, die folgende Rinne ist ausgefahren und harschig. Direkt unterhalb wird ein kurzes Stück der Route von einer mächtigen Gleitschneetafel bedroht, die in der Flanke oberhalb hängt. Momentan ist die Gleitaktivität gering, aber irgendwann wird sie wohl runterrutschen. In denflacheren Passagen zur Klammalm wechseln zerfahrene Pulverschneehänge mit leicht verharschter Oberfläche. In der Talabfahrt dann (teils schon ewas eisige) Buckelpiste bis Flading. Von dort läufts auf der Langlaufloipe super hinaus bis zum Lärchhof, der letzten Bushaltestelle im Tal.