Klausen-Runde von Hohenaschau
Aussichtsreiche Kammüberschreitung im Hochriesgebiet
Das Hochriesgebiet in den Chiemgauer Alpen gehört Sommers wie Winters zu den beliebtesten Ausflugszielen rund um Rosenheim. Wer es etwas ruhiger möchte und aus eigener Kraft den Höhenunterschied aus dem tief eingeschnittenen Priental überwinden kann, für den bietet die Gratüberschreitung vom Klausenberg zum Predigtstuhl ein ausgezeichnete Panoramawanderung. Mit dem Aufstieg über die Elandalm und Abstieg über die Hofalm läßt sich die Unternehmung zu einer schönen Rundtour kombinieren. Ausgangspunkt: Zentraler Parkplatz in Hohenaschau bei der ehemaligen Brauerei (ca. 620 m) Den Ausgangspunkt unserer Wanderung erreichen wir von der Autobahnausfahrt Frasdorf oder Bernau über Aschau im Chiemgau. Wir folgen der Ausschilderung der Kampenwandbahn bis nach Hohenaschau und biegen unmittelbar unterhalb vom Schloß Hohenaschau rechts ab, wo sich rechts ein großer Parkplatz befindet. Hierher gelangt man auch in etwa 15 Minuten Fußmarsch vom Bahnhof Aschau, den die kleine Privatbahn etwa einstündig von Prien am Chiemsee aus anfährt.
Routenbeschreibung: Vom Parkplatz folgen wir der geteerte Fahrstraße noch nach Südwesten über eine Brücke. Hier halten wir uns links und erreichen den Ortsteil Hammerbach (ca. 300 m vom Parkplatz - hier keine Parkmöglichkeiten). Hier biegt rechts eine weitere, schmale Teerstraße ab, der wir bis zu ihrem Ende folgen. Nun geht sie in einen Wanderweg über, der offiziell wegen eines Felssturzes seit Jahren gesperrt ist (Begehen auf eigene Gefahr). Der breite Weg führ nun in einer weiten Rechtskehre wieder in das Tal des Hammerbaches zurück. Hier muss die kleine Felssturzzone passiert werden (Achtung, nicht zu hoch aufsteigen, sondern sich genau an die Markierungen halten). Im weiteren Verlauf steigt der Weg durch den Wald an - eine Abzweigung zur Hofalm/Frasdorfer Hütte lassen wir rechts liegen - und erreichen so das freie Almgelände der Ellandalm.
Gemütlich spazieren wir über die flachen Wiesen auf dem Alpenvereinsweg Nr. 219 zu den Almhütten der Ellandalm (1000 m), wo eine Quelle mit frischem Wasser zur Rast einlädt. Jetzt im Herbst ist die Alm verlassen, die Kühe sind längst wieder im Tal. Umso mehr genießen wir die Stille.
Anschließend geht es wieder bergauf. Der jetzt etwas schmalere Weg führt über die Almwiesen nach Süden bergauf zu der großen Windwurf-Zone. Vom ehemaligen Wald ist hier nicht mehr viel übrig geblieben - dafür sehen wir aber im Süden die Spitzen des Kaisergebirges über die waldigen Vorberge ragen. Der folgende, weniger schöne Abschnitt ist gezeichnet von den Forstarbeiten und wird von einer breiten Forststraße durchzogen, die uns bald zur Baumgartenalm (1.196 m) bringt.
An der Baumgartenalm halten wir uns rechts und folgen dem anfangs noch schmalen Weg nach Westen aufwärts in den Graben des Schoßbachs. Hier treffen wir mit dem direkten Anstieg von Hainbach (Weg 211) zusammen. Der nun wieder breite Weg führt nun entlang des Bachlaufs, bzw. rechts davon durch lichten Wald und freie Almwiesen hinauf zum Gipfelkamm und der Klausen-Hütte. Die Hütte wird allerdings nicht mehr bewirtschaftet und es ist auch nicht absehbar, dass sich dies wieder ändert. Zu hohe Investitionen in die Ausstattung der Hütte wären wohl für eine Weiterbewirtschaftung notwendig. Derzeit sieht es danach aus, dass diese ehemals sehr beliebte Einkehr dem Verfall preisgegeben ist.
Deshalb haben wir unsere Brotzeit heute selbst dabei und genießen sie zusammen mit dem grandiosen Panorama. Anschließend folgen wir auf dem Wanderweg Nr. 218 dem breiten, mit Latschen bewachsenen Kamm nach Nordosten zum höchsten Punkt - dem Klausenberg (1.554 m). Ein kleines Kreuz kennzeichnet diesen Gipfel - ansonsten ist er so wenig markant, dass die Gefahr bestünde, einfach drüberzulaufen. Der Weiterweg nach Nordosten führt in leichtem auf und ab - tendenziell aber eher abwärts - durch Latschengassen und zwischen einzelnen Baumgruppen hindurch bis unter den Predigtstuhl (1492 m). Um zum Kreuz zu gelangen, müssen wir den Wanderweg nach rechts verlassen und einige Meter hinaufsteigen.
Von nun an gehts bergab. Zuerst steigen wir relativ steil über die Wiesen hinab zur Grotzach-Hütte der Rosenheimer Bergwacht. Unmittelbar hinter der Hütte teilt sich der Weg und wir bleiben rechts auf dem netten Wanderweg, der durch den lichten Wald der karstigen Kalkmulde abwärts führt, bis wir auf eine schmale Forststraße treffen. Diese führt nun nach Osten durch den sogenannten Eiskeller. Diese tiefe Mulde ist ein Sammelbecken für Kaltluft, so dass es in ihrem Grund kälter ist als an den oberen Rändern. Aus diesem Grund sind hier auch die Vegetationsstufen umgekehrt. Die Pflanzen im Grund der Mulde sind üblicherweise in höheren Regionen beheimatet als diejenigen an den oberen Rändern. Der Fahrweg führt nun aufwärts aus dem Eiskeller heraus und am Gatterl links hinab durch das Kohlgrub zum Taferl-Baum. Hier treffen wir auf den Wanderweg Nr. 216. Dieser leitet uns nun nach Norden ein Stück abwärts, wo wir auf die breite Forststraße treffen, die zur Riesenalm führt. Auf der Straße wandern wir abwärts, bis rechts ein schöner Wanderweg abzweigt. Dieser führt uns flach über freie Almwiesen zur Hofalm, die eine einfache aber gemütliche Einkehrmöglichkeit bietet. Wer höhere Ansprüche an die Speisekarte stellt, kann vorher an der Abzweigung der Almstraße weiter folgen bis zur Frasdorfer Hütte.
Variante: Man kann vom Predigtstuhl auch dem Wanderweg Nr. 218 weiter nach Nordosten mit einem kurzen Gegenanstieg übers Abereck zum Gatterl am Eiskeller folgen. Kurz vor dem Gatterl kommt man so zu den Laubensteinalmen, von wo aus man auch noch der breiten Graskuppe des Laubensteins (1350 m) einen Besuch abstatten kann. durch das Tal südlich und östlich des Laubensteins kann man ebenfall zur Forststraße absteigen und so zur Hofalm gelangen.
An der Hofalm bieten sich zwei Abstiegsmöglichkeiten nach Aschau. Die rechte Variante leitet ein Stück in Richtung Elland-Alm und trifft wieder auf den Aufstiegsweg. Wir wählen die linke Route, die in auf einem breiten Weg in einigen steilen Kehren zügig hinabführt nach Hohenaschau. An der ersten Kreuzung im Ort halten wir uns rechts und treffen so nach wenigen Metern auf die Straße, die nach links zum Parkplatz zurückführt.
Gehzeit (reine Gehzeit ohne Pausen):
- Hohenaschau - Elland Alm: 1h, 15 Min.
- Elland-Alm - Baumgartenalm 30 Min
- Baumgartenalm - Klausenhütte: 1 h
- Klausenhütte - Klausenberg - Predigtstuhl: 45 Min
- Predigtstuhl - Grotzach-Hütte - Hofalm: 1h 30 Min
- Hofalm - Hohenaschau: 45 Min.
- Gesamte Gehzeit: ca. 5 - 6 h
Einkehr:
- Frasdorfer Hütte (November geschlossen)
- Hofalm (ca. Juni bis September, Donnerstag Ruhetag)
- Hochrieshütte (Umweg ab Grotzachhütte ca. 2 h)