Kaisergebirge, Griesnerkar, Kleines Törl
Für heute waren bis zu 30 Grad angekündigt - normalerweise keine Tag für eine Skitour unterhalb der Gletscherregionen. Allerdings wollten wir heute auch die Kaiser-Klettersaison eröffnen. Da bot es sich an, die noch relativ gute Schneelage für den Zu- und Abstieg zu nutzen und gemütlich am Kleinen Törl zu klettern.
An der Griesneralm gibts inzwischen nur noch Schneereste, erst nach dem Wald (1200 m) liegt eine zusammenhängende Schneedecke. Am Morgen starteten wir um halb 7 bei +5 Grad. Die Schneedecke war nicht durchgefroren, aber bereits gut verfestigt. Nur am letzten Hang zum Kleinen Törl war die alte Spur leicht gefroren, neben der Spur hingegen sank man ca. 10 cm tief ein. Wer will, kann ohne Harscheisen bis 10 m unters Kleine Törl raufgehen. Die letzten paar Spitzkehren haben wir uns gespart und sind mit geschulterten Ski gerade raufgestapft.
Die südseitigen Kletterrouten am Kreuztörlturm und am Daumen sind alle schneefrei und trocken bei besten Bedingungen. Am Einstieg der Törlwand liegt noch ein steiles Schneefeld, ebenso oben auf der Terrasse.
Abfahrt kletterbedingt erst gegen Mittag, wobei das inzwischen weitgehend egal ist. Außer dem Steilhang von der Scharte und der Querung in den Sattel hinterm Kleinkaiser hat es schon sommerfirnähnliche Bedingungen, die auch mittags nicht mehr arg tief durchsumpfen. Abfahrt war heute mit dreiminütigem Tragestück von der Holzlege der Pflaumei bis zur Rinne und etwas Schneepuzzle-Geschick noch bis zum flachen Teil der Russenleiten möglich. Von dort 5 Minuten Abstieg zur Griesneralm.