Kategorien: Tourenverhältnisse Ötztaler Alpen

Hennesiglspitze, Langtauferer Tal, Ötztaler Alpen

Aufstieg ins Melagtal vor der Kulisse der Weißkugel
Gegen 9 Uhr machten die ersten Wolkenlücken Hoffnung auf gute Firnbedingungen
Am Gipfel zieht es komplett zu - Tiefblick zum Skidepot.
Schöne Firnschwünge auf den letzten Hängen zur Staße.
An den wenigen schneefreien Flecken sprießen die Krokusse.

Nachdem die Schneedecke nach einer klaren ersten Nachthälfte trotz des bewölkten Morgens gut durchgefroren war, wählten wir ein südseitiges Ziel. Der Wetterbericht versprach neben Wolken auch Sonne und so hofften wir auf Firnbedingungen bis zur Mittagszeit. Trotzdem starteten wir sehr früh, noch kurz vor 7 Uhr. Auf den südseitigen Wiesen über Melag liegt noch eine solide Altschneedecke von rund einem halben Meter. Hier wird die Talabfahrt vermutlich noch 1-2 Wochen möglich sein, gegenüber an der Schattenseite sicher noch länger.

An der Querung ins Melagtal muss man über einen größeren Lawinenkegel, danach geht es über perfekt eingeschneite Hänge bis ins "Schiache Kar" (das eigentlich ganz schön ist). Der steile Gipfelhang war heute mit Harscheisen gut gangbar, ohne wäre es eher heikel gewesen. Skidepot machten wir 20 Meter unter dem Grat. Zum Gipfel stapft man in gut 5 Minuten hauptsächlich im Schnee, mit einer kurzen leichten, aber luftigen Kletterstelle im Fels.

Am Gipfel hats dann zugezogen und leicht zu schneien begonnen, weshalb wir die Hoffnung auf Sonne begraben haben und kurz vor 11 Uhr abgefahren sind. Bis ca. 2400 m war es komplett hart bei sehr schlechter, diffuser Sicht. Unterhalb hats langsam zu firnen begonnen. Am besten waren die letzten 200 Höhenmeter bis zur Straße. Eine Stunde nach unserer Ankunft am Hotel hat es dann doch noch aufgerissen - bei Abfahrt um 13 Uhr wäre es wohl perfekt gewesen. War also unnötiger Aktionismus in aller Hergottsfrüh.